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von Jadoran
09.09.2017 16:55
Forum: Marktplatz & Kneipen
Thema: [Grangor] Haus der Kapitäne
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Haus des Comto
Der Comto lächelt. „Die Grangorer Trompete?“ Der Leibdiener verneigt sich. „Ein vulgäres Blatt voller maßloser Übertreibungen, kruder Nuditäten und Halbwahrheiten, Hoheit.“ Der Conto nickt. „Die Presse ist wie ein streunender Hund. Gibst Du ihnen einmal etwas, so kommen sie immer wieder, doch ebenso schnell sind sie bereit, die Hand zu beißen, die sie gerade noch gefüttert hat. Wenn Du ihr Informationen gibst, wird sie sich darauf berufen, mein junger Freund.“ Er schaut zu seinem Leibdiener. „Ist sie hübsch?“ Der Leibdiener hält sein Gesicht ausdruckslos. „Nicht so hübsch, wie sie zu glauben scheint, Hoheit.“ Er steht schon lange in den Diensten des Comtos und ist glücklich verheiratet. Mit einem Lächeln und einem Augenklimpern kommt man an ihm nicht vorbei. Der Comto nickt „Bescheide ihr, dass es keinen Anschlag auf uns gab und schicke Sie ihres Weges.“ „Sehr wohl, Hoheit.“ Der Comto wendet sich an Pherian. „Wenn Du mit ihr reden willst, würde ich das incognito empfehlen. Über den Club etwa – wobei der gute Scapadella seine Dienstboten recht gut im Griff hat.“

Der Brief von Saralista ist eigentlich recht kurz, und nur wegen des Umschreibungen verwendenden Codes beinahe seitenfüllend. Die Mehrheit an der Getreideschivone Santa Meridiana, die regelmäßig zwischen Brabak und Methumis pendelt, ist nunmehr gesichert. Der alte Bocadella, der nicht verkaufen wollte, ist verstorben, und seine Erbin hatte nichts besseres zu tun gehabt, als sofort Kasse zu machen. Wie erfreulich! Der alte Knochen hat nur deshalb nicht an Marix verkauft, weil sein später im Krieg gefallener Enkel bei der Pleite des Hauses Bosparan Stelle und Ansehen verloren hatte. Alter Starrkopf. Wieder ein loses Ende beseitigt – jahrelang an einem Schiff nur dreiundvierzig von hundert Anteilen zu halten ist so enervierend, besonders wenn man bezüglich des Kapitäns fortwährend überstimmt wird. Jetzt hat das Bankhaus Marix 53%.
von Jadoran
05.09.2017 10:42
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[Grangor] Haus der Kapitäne

In den Gassen Grangors
Die fidele kleine Schar ist vor einem Haus angelangt, und Ansu holt einen Schlüssel hervor, während Yuzu sich bereits an der Tür zu schaffen macht, dann aber seufzend den Schlüssel nimmt und schließt. „Wenn Du uns Julius schon entführst, hast Du denn schon ein geeignetes Plätzchen im Auge? Es ist kühl und windig.“ Jadena seufzt ganz anders. „Eigentlich hatte ich gehofft, ihn mich einfach in sein Gemach schmuggeln zu lassen.“ „Hey – ich stehe direkt neben euch und bin noch nicht schwerhörig!“ Er erntet nur Kichern und nimmt es mit Humor. „Habt ihr euch jetzt verbündet, oder wie?“ Jadena grinst. „Yuzus und Ansus Hauswirtin ist schwerhörig und lebt im ersten Geschoss. Ihre Wohnung und Werkstatt befindet sich ganz oben und nach hinten raus. Da hört uns keiner.“ Sie schlägt mit den beiden ab. „Oder hast Du noch was besseres vor?“ Amelie und Mira kichern, dann winken sie zum Abschied. „Schönen Abend noch!“ Ansu winkt zurück. „Irgendwie beneide ich euch. Ihr fahrt in ferne Länder und seht wunderbare Dinge – wir nähen uns hier die Finger wund und bedienen dann noch abends bis zur Sperrstunde, und kommen trotzdem auf keinen grünen Zweig. Diese Stadt hängt mir zum Hals raus.“ Ihre Cousine nickt und schaut zu Julius. „Wenn sich mal was ergibt...“ Der denkt nach. „Ich hab zwar selbst derzeit keine Kommission, aber wenn sich etwas ergibt, melde ich mich. Wird schon schiefgehen.“ Die beiden strahlen ihn an. Dann deutet Ansu in den dunklen Durchgang. „Und jetzt leise auf der Treppe, sonst wacht die Serenissima nachher doch noch auf.

Im Haus des Comto
Es klopft dezent an der Tür,und der Comto läßt bitten. Sein Leibdiener erscheint. „An der Hintertür wartet ein Subjekt von der Grangorer Trompete und stellt neugierige Fragen über einen Vorfall im Club der Kapitäne. Soll ich sie hinausschmeissen? Des weiteren ist eine Nachricht für Signor Marix gekommen.“ Er überreicht diesem einen Brief. Er trägt sein eigenes Geschäftssiegel und stammt daher mit ziemlicher Sicherheit von seinem Faktor in Grangor. Eine sehr flexible und engagierte junge Dame, durchaus vielversprechend. Und gar nicht einmal schlecht im Bett.
von Jadoran
01.09.2017 14:15
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Haus der Kapitäne – Terasse vor dem Runden Salon
Der Vortrag ist vorbei und wurde mit Interesse aufgenommen, und nun, mit der herannahenden Sperrstunde, leert sich der Club bis auf die, die dort übernachten.
Nicodema Rotkehlchen und Viantaro Scapadella genießen die frische Seeluft und die Ruhe auf der Terrasse, und nach einigen höflichen Bemerkungen über den Vortrag, fragt sie direkt. „Wieso habt ihr mich vor einer Verfolgung zurückgehalten? Arifal hätte sie mir zappelnd wie einen Fisch gebracht.“ Scapadella lacht. „Ich habe einen Moment zum Nachdenken gebraucht. Als ich die Gestalt auf dem Dach erblickte, dachte ich an einen Mordanschlag auf den Comto. Aber als ich den Bolzen sah, wusste ich, dass das nicht stimmen kann. Das Dach ist gut dreißig Schritt weit weg. Ich habe zufälligerweise vor dem Essen mit einer leistungsstarken Balestra auf Ziele in fünfundzwanzig Schritt Entfernung geschossen. Die Attentäterin konnte sicher gut schießen, ich schätze, besser als ich, dennoch verleiht das einer einfachen Armbrust, wie sie sie trug, nicht mehr Reichweite und Durchschlagskraft. Also konnte sie nicht wirklich hoffen, Signor Marix zu töten oder auch nur ernstlich zu verletzen. Zudem dilettiere ich ein wenig in der Alchemie, und ich vermeinte an dem Bolzen den Geruch von Klippenzahn und Ulmenwürger wahrzunehmen, ein verbreitetes Mittel gegen Wundbrand. Was sie sicher gestellt hat, war ein größtmögliches Publikum von einflussreichen Leuten, aber ebenso, dass der Bankier nicht wirklich schwer verletzt werden würde. Wir haben also eine hübsche junge Frau, die Rächerin der Unterdrückten, die auf einen reichen Bankier schießt, der sein Vermögen in dem unglückseligen Krieg gemacht hat, in dem so viele das ihre verloren haben. Wollt ihr euch da wirklich blindlings einmischen? Mir riecht das zu sehr nach einer Politik.“ Nicodema kichert. „In eurer Unterstützung von Kapitän Garschlischgrötz klangt ihr aber anders.“ Scapadella zuckt mit den Schultern und er lächelt Nicodema offen an. „Man wähle seine Worte mit Bedacht. Ich behaupte nicht, das Signor Marix sein Vermögen auf unlautere Weise erworben hat. Dazu fehlt mir die Kenntnis seiner Persönlichkeit und der Einblick in seine Geschäfte, und beides zu erhalten schätze ich als eine veritable und nicht von Gefahren freie Herausforderung. Wenn es denn wirklich jene im Volke durchaus beliebte Silberpfeil war, so hat sie jemand dazu gebracht, so zu agieren, wie sie es getan hat. Aber da es kein Mordanschlag war, halte ich mich da lieber heraus.“ „Und würdet es mir auch empfehlen?“ „Marix hätte sicher das Geld für eine Finanzierung eures Vorhabens, sogar alleine, sein Vermögen übersteigt das meine um ein vielfaches, aber wenn ich seinen Ruf hier in Grangor, gerade in der letzten Zeit, bedenke, würde ich eher davon abraten. Das Bankhaus Marix wird zuletzt vom Glück geradezu verfolgt. Oder sagen wir genauer: Seine Konkurrenten von Pech und Unfällen.“ „Unfällen?“ „So sagt man. Aber jetzt lasst uns noch einmal ins Kartenzimmer gehen und Buch und Karte studieren. Ich habe das Gefühl, dass wir an etwas dran sind.
von Jadoran
29.08.2017 16:21
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
In der Küche wird nun geputzt, und die Tische leeren sich merklich. Die fröhlichen jungen Offiziere am hinteren Tisch verwandeln sich langsam wieder in standesgemäßes Auftreten, ziehen ihre Mäntel an und hängen ihre Säbel um. Auch die Schankmaiden ziehen sich kurze Jäckchen an und werfen ein Cape mit Kapuze darüber gegen die Abendkühle. Dann verabschieden sie sich, nachdem sie die Stühle hochgestellt haben, von der Wirtin, die ihnen noch einen Tiegel mit einem Rest der Fischsuppe als Abendessen mitgibt, und ziehen gemeinsam mit den Seeleuten los.
Der Abend hat Wind von See her gebracht, und ein scharfer Zug weht durch die Gassen und vertreibt die Leute von der Straße. Jadena wartet, bis alle zusammen sind. „Meinst Du, an dem, was das komische Spitzohr gesagt hat, war was dran?“ Julius schüttelt den Kopf. „Wir werden es nicht erfahren. Wie eine Lügnerin wirkte sie nicht, aber wie eine erfahrene Kapitänin auch nicht... von daher: Zumeist liegt das Geld nicht auf der Straße. Schatzsuchen sind ohnehin heikel, die Mannschaft wird schnell unzufrieden, wenn der erhoffte Erfolg sich nicht einstellt, und wenn die Beute über Erwarten groß ist, wachsen auch die Begehrlichkeiten.“ Sie biegen auf eine Gasse entlang eines kleinen Waates ein. Yuzu hakt sich bei ihm ein. „Wenn Du Kapitänleutnant wirst, brauchst Du doch eine neue Ausgehuniform. Die lässt Du Dir dann aber von uns machen, ja?“ „Wenn ich mir das leisten kann. Erst mal muss ich Oberleutnant werden, und dann steht erst das Kapitänspatent an.“ Ansu schüttelt den Kopf. „Willst Du denn wirklich bei der Marine bleiben? Die Flotte wird eher kleiner als größer, und anderswo wirst Du für Deine Talente besser bezahlt.“ Julius grinst. „Oh, ich glaube nicht, dass der Horas tatenlos zusieht, wie die Raben ihre Flotte modernisieren. Und im Perlenmeer braucht es vor allem Schivonellas. In der Handelsmarine mag besser gezahlt werden, aber reich und gar berühmt wirst Du da nicht.“ Yuzu gibt ihm eine Kopfnuss und Ansu rempelt ihn an. „Reich und berühmt. Schwachkopf! Reich und berühmt wird der Kapitän, nicht der Leutnant, und ohne ein 'ya' oder 'della' im Namen ist mit Kapitänleutnant Schluss. Außerdem bist Du ein lausiger Fechter.“ Jadena seufzt. „Da haben sie recht. Wenigstens schießt Du einigermaßen. Aber wenn der Alte morgen drüber weg ist, dass ihm keine Jungfrau den Kaffee bringt, hat er sicher was für dich im Auge. Er hat sich jedenfalls über dich erkundigt.“ Sie ahmt die barsche, tiefe Stimme nach. „Carlucci, ihr kennt doch den jungen Salvo, den Neffem vom alten Tegallinani. Taugt der Junge was?“ Julius hebt die Hände. „Worum geht’s denn?“ „Ich will mal nicht zu sehr spekulieren. Aber sie suchen jemand, der wirklich gut navigieren kann und mit schwierigen Leuten hinkommt. Die Namen Hartie, Cunda, ya Strozza und Marix sind gefallen.“ Beim letzten Namen rümpft Ansu die Nase. „Der Bankier? Halt dich fern vom dem. An seinen Händen klebt Blut.“ Salvo seufzt. „Ich bin Offizier der Horasmarine, Ich hab auch schon den einen oder anderen erledigt.“ Jadena schüttelt den Kopf. „Du? Aber nicht mit dem Säbel. Oder haben die sich totgelacht?“ Salvo versucht eine hoheitsvolle Miene, aber das Thema ist ihm wohl zu ernst, und er gibt auf. „Nein, mit der Hornisse und der Balestrina.“ Yuzu legt ihm die flache Hand auf die Brust. "Das meine ich nicht. Du stehst im Licht, Julius. Marix ist ein Schurke, was er anfasst wird schäbig und hässlich. Schurken finanzieren nur Schurkereien. Wenn er die Sache finanziert, lass die Finger davon.“ „Ich kenne so erlauchte Leute nicht, und ich bin noch nicht einmal gefragt worden. Und von Angeboten überlaufen werde ich momentan auch nicht gerade. Außerdem: Wenn es über den alten Degenhardt-Garlischgrötz kommt, dann wird es in Ordnung sein.“ Jadena nickt. „Stimmt. Größere Sünden, als seiner Adjutantin zuweilen an den Po zu fassen, begeht der nicht.“ Die jungen Frauen kichern. Julius wendet sich an die beiden Schneiderinnen. „Woher kennt ihr Marix? Seid ihr ihm mal in die Quere gekommen?“ „Nein. Dann würden wir wohl kaum noch herumlaufen sondern steckten in irgendeinem Bordell in den Südlanden oder wären aus dem Waat gefischt worden. Aber seine Machenschaften machen die Runde.“ Julius ist bei den Worten ernst geworden. „Ich werde es mir merken.

Im Haus der Kapitäne – Speisesaal
Die Aufregung hat sich noch nicht ganz gelegt, auch wenn bereits ein umgehend herbeigerufender Handwerker mit seinem Lehrjungen die zersprungene Glasscheibe kittet.
Capitan Degenhardt-Garlischgrötz ist ein wenig außer Atem – als Kapitän ist man zwar zäh und wird auf See vielen Prüfungen ausgesetzt, aber ein regelmäßiger Hindernislauf durch die Gassen Alt-Grangors zählt nicht dazu. Er wischt sich mit seinem Schnupftuch die Stirn ab und berichtet einer geneigten Runde von Zuhörern. „Wir haben sie im Nordviertel verloren, wie von einer Nebelbank verschluckt.“ Dann nimmt er vorsichtig den auf einem Tischchen aufbewahrten Bolzen in die Hand. „Hmm...“ Ein älterer Signore seufzt. „Wenn das keine Fälschung ist, dann hat die Attentäterin Silberpfeil den ehrenwerten Bankier ins Visier genommen.“ Ein Raunen geht durch den Raum. Signor Vjatboerstenstjeinja, dessen Vortrag nun erst einmal aufgrund der Disruption verschoben wurde, schaut fragend. „Um wen handelt sich bei dieser Silberpfeil?“ Es gibt ein paar verlegene Blicke, als die ehrenwerten Mitglieder sich gegenseitig die Aufgabe zuschieben, wer denn zugeben will, Anekdoten über eine Verbrecherin zu kennen. Degenhardt-Garlischgrötz, nunmehr mit einem ordentlichen Branntwein versorgt, übernimmt die undankbare Aufgabe. „Diesen Namen hat der populo einer Attentäterin gegeben, die sich angeblich gegen die wendet, die das Gesetz narrend durch das Blut Unschuldiger waten. In meinen Augen ist das Quatsch.“ „Ihr müsst zugeben dass sie bisher nur Verbrecher getötet hat.“ Degenhardt-Garlischgrötz antwortet auf den verzagten Einwurf aus den hinteren Reihen mit einem abschätzigen „Hrmpf!“ Der Sekretär Scapadella hustet. „Sage und Wahrheit sind oft zwei sehr verschiedene Dinge. Darf ich darauf hinweisen, das Signor Marix ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft ist? Erfolg gebiert auch Neider, und dass jemand heimtückisch mit einem silbernen Bolzen auf ihn schießt, noch dazu in unserem Haus, mindert in meinen Augen niemals sein Ansehen. Er ist zudem Freund und Gast unseres geschätzten Mitglieds, des Comto di Radoleth, und dessen Umgang ist – man möge mir widersprechen – über jeden Zweifel erhaben.“ Es folgt das angemessen zustimmende Gemurmel. „Nun lasst uns nicht länger unhöflich gegenüber dem ehrenwerten Signor Vjatboerstenstjeinja sein, und seinen Ausführungen zu der neuen, die Konzepte unserer vehrten und glorreichen Vorfahren verfeinernden Wasserversorgung und Abwasserentsorgung der Hauptstadt lauschen.
von Jadoran
27.08.2017 11:50
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Am Nordwaat
Der Comto lässt die Zweililiengardisten überholen und betrachtet das Wasser. „Den Platz am Fenster habe ich erbeten. Aber ich diniere immer am Fenster. Unsere Beziehung ist leidlich bekannt, und da ich heute Abend kein Essen für uns habe kochen lassen, dürfte so ziemlich jeder in meinem Haushalt gewusst haben, das ich auswärts und damit voraussichtlich im Club essen würde. Und selbst wenn der Zöllner dich nicht gesehen hat mein Freund, auf der Passagierliste warst Du natürlich vermerkt. Es braucht nicht einmal einen Verräter unter dem gut zwei Dutzend Bediensteten meines hiesigen Haushaltes oder der ähnlich großen Anzahl im Zollamt, nur eines losen Mundwerks, und das Interesse am Kommen und Gehen wichtiger Persönlichkeiten ist sehr ausgeprägt. Was wir gerade tun, könnte man übrigens als unvorsichtig bezeichnen. Ich bezweifele zwar stark, das sie so entschlossen ist, es trotz des Aufruhrs auf einen zweiten Versuch ankommen zu lassen, aber die Schatten werden langsam lang – oh schau, ist das nicht Capitana Sanguara, die uns da forschen Schrittes entgegen kommt? Wir sollten sie zumindest noch auf ein Glas einladen und uns angemessen für ihre Mühen bedanken. Du kannst einer Dame unmöglich auf offener Straße ihre Kleider in die Hand drücken, das wäre äußerst unschicklich, nicht wahr?“ Er lächelt, behält aber die dunklen Gasseneingänge im Auge. "Dergleichen wäre auch beim guten Scapadella und seiner enzückenden Begleitung angebracht, aber das hat sicher auch Zeit bis morgen."
von Jadoran
25.08.2017 08:46
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Vor dem Haus des Kapitäns Vjondartsbarten im Norden von Alt-Grangor
Der Serjant scheint Consuelas Verstimmung nicht zu bemerken. „Vielen Dank für eure Unterstützung, Signora Capitan, ohne eure engagierte Verfolgung hätten wir die Spur hierher sicher nicht gefunden. Wenn wir noch Fragen haben, wird der Criminal-Leutnant nach euch schicken.“ Er verneigt sich kurz, dann wendet er sich an seinen Untergebenen. „Riggio, gibt es Spuren am Schloss von Einbruch oder auch nur kürzlicher Benutzung?“ „Nein, Serjant. Auch nicht am Fenster, das ist vergittert“ „Schade. Aber nun, dann können wir wenigstens konkludieren, dass die Delinquentin nur den Hinterhof als Versteck gewählt hat.“ Er schaut sich noch einmal um, zu den Fenstern der anderen Häuser, die in den Innenhof führen und den Zäunen zu den nächsten, ungefähr gleich grossen Hinterhöfen. "Riggio, meiner Erfahrung nach ist es in dieser Stadt schlechterdings unmöglich für eine junge Frau, sich im Freien heimlich umzuziehen, ohne das ein Mann dabei heimlich zuschaut. Geh mit der jungen Antonietta morgen zu diesen Häuser da und befrage die Leute diskret. Überlasse die Matronen und Signoras Antonietta und kümmere Du dich um die Signores. Wenn Du das Gefühl hast, jemand könnte was gesehen hat, gib dich kumpelhaft, dann wird er es schon erzählen."

Auf den Strassen Grangors
Schon nach wenigen Schritten verhält der Comto und lacht leise. „Werter Freund, wie einfach wir doch zu manipulieren sind! Diese Attacke war viel zu theatralisch. Sie hat auf über dreißig Schritt durch ein Glasfenster hindurch auf dich geschossen, und gewiss nicht mit einer Windenarmbrust. Im schrägen Winkel vom Dach, so konnte sie niemals hoffen, dich direkt zu erledigen. Und selbst mit Gift - magische Heilung ist für unsereinen nicht weit entfernt, jedenfalls im Club. Sie hätte gewiss auch am Eingang auf dich warten können und dir dann, ohne das Risiko eines Fehlschusses zu riskieren, einen Bolzen in den Rücken setzen können. Nein, mein Freund... sie hat ihre Visitenkarte hinterlassen: Der Bolzen ist kein Jagdbolzen, und auch das Heer verwendet so etwas nicht. Das ist ein Bolzen für Attentate, den kauft man nicht beim ehrlichen Waffenschmied, und professionelle Attentäterinnen, die mit der Armbrust und nicht mit Gift arbeiten, sind sicher auch in Grangor nicht viele zu haben. Folge dem Wie, dann kommst Du zum Wer, wie ich immer sage. Der Angriff galt wohl eher Deinem Ruf als deinem Herzen. Du bist immerhin im Haus der Kapitäne öffentlich des Mordes geziehen worden. Da wird doch der eine oder andere nicht umhin können zu denken: Da muss doch was dran sein. Oder sie hat es absichtlich scheitern lassen. Du solltest Dich mit der jungen Dame einmal unterhalten, bevor die Garde sie in die Finger bekommt.“ Er blickt zu einem Dreiertrupp Zweililiengardisten, die in gemächlichen Beinahedauerlauf die Strasse hinter ihnen daher kommen. „Obwohl ich diese Gefahr als eher gering einschätze. Wir sind hier nicht in Vinsalt. Aber was mich viel mehr beunruhigt: Du bist erst seit kurzem hier. Wer wusste überhaupt davon?“
von Jadoran
24.08.2017 18:31
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Bei Milenas mit Beleidigungen gespicken Ausbruch wird es ein wenig still in der Schänke, und Julius Salvos freundliches Gesicht wird ernst. Er neigt sein Haupt. „Verzeiht, dass ich es wagte, mich in eure Angelegenheiten zu mischen, Signora Eichinger. Es kommt nicht wieder vor. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Abend und viel Glück bei eurem Unterfangen.“ Damit wendet er sich ab. Jadena mustert Milena ausgesprochen unfreundlich und öffnet den Mund, aber Julius legt ihr die Hand auf das Knie. Sie schüttelt den Kopf, nickt dann aber. „Du hast Recht. Lassen wir uns den Abend nicht verderben.“ Einen Augenblick später kommt Yuzu vorbei und räumt das leergegessene Geschirr ab. „Bringst Du uns gleich nach Hause? Jetzt laufen sicher alle möglichen Wirrköpfe auf Attentäterjagd herum.“ „Aber natürlich, mit dem größten Vergnügen. Nun, dann einen letzten Toast: Auf Jadis neues Kommando, auf Dass Du den dritten Streifen kriegst!“ Die Kelche werden gehoben.
von Jadoran
24.08.2017 16:45
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Die Wirtin freut sich offenkundig über das Lob und legt die letzten beiden Fische auf den Rost. Dann läutet sie eine Glocke. Die Schankmaiden klatschen in die Hände und sprechen regelrecht im Chor. „Die letzten beiden Fische„ “und die letzte Order,“ „werte Gäste. Die Sperrstunde naht.“ „Einer der zwei gehört noch mir!“ Ein Alter hebt die Hand. Auch der zweite Fisch ist sofort vergeben, und beinahe die Hälfte der Gäste lässt sich noch einmal nachschenken, insbesondere die fröhliche Damenriege am hinteren Tisch in der Schankstube vor dem Wandbild. Ein paar der älteren Gäste trinken allerdings auch auf und empfehlen sich, sich von ihren Nachbarn, Bekannten, der Wirtin und den Schankmaiden verabschiedend. Die haben derzeit gut zu tun, aber sobald die Orderwelle erledigt ist, gilt es nur noch abzuräumen.
Salvo ist bei Milenas Schilderung eher nachdenklich geworden. „Ihr wollt mit einem Robbenfänger ohne ein einziges Geschütz durch die Thorwalerpiraten durch? Das heißt, ihr wollt es bei jeder Begegnung einen Enterkampf ausfechten? Signora Milena, ich bin von eurem Blutdurst entsetzt. Mein erste Schiff, die Giusti, war auch ein zweimastiger Gaffelschoner, ein Handelsschiff, aber sie trug sechs leichte Rotzen. Mit weniger würde ich nicht losfahren wollen, nicht, wenn es auf Schatzsuche zu den Thorwalern geht.
Sechs leichte Rotzen, leichte werden reichen, sind ungefähr 4800 Goldstücke, sofern ihr solche aus ordentlicher Manufaktur nehmt. Dazu die Geschützmannschaften, das sind je drei, also 18, mindestens sechs Seesoldaten, zusätzlich sechs Vollmatrosen, ein Bootsmann, einen Koch, vier Leichtmatrosen und zwei Jungen. Als Offiziere Navigator, Quartiermeisterin und Geschützmeisterin, dann komme ich, drei Monate Fahrt gerechnet, an Heuer und Proviant, Erfolgsanteil der Offiziere noch zu verhandeln, bei grob 6000 Horasdor.
“ Er schaut zu Jadena. „Liege ich damit ungefähr richtig, Jadi?“ Amelie und Miras Lippen bewegen sich noch stumm, als diese versuchen, die Rechnung nachzuvollziehen, aber Jadena nickt. „Ich würde eher 7000 schätzen, denn drei Monate halte ich für sehr optimistisch. Aber aus dem Kopf wären das für drei Monate Fahrt auch meine Zahlen.“ Julius schaut zu Milena. „Das wäre also die Summe, die ihr für das Unternehmen aufbringen müssten – lohnt der Ertrag das? Vor allem, wenn ihr abrechnet, dass Mannschaft und Offizieren eine Erfolgsbeteiligung zusteht und der Finanzier auch nicht für die runde Null herauskommen möchte.
von Jadoran
24.08.2017 10:21
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Vor dem Haus des Kapitäns Vjondartsbarten im Norden von Alt-Grangor
Der stämmige Serjant ist unerschütterlich. „Das Cape gehört sicher der Attentäterin. Sie hat es mit Alkohol getränkt, damit Hunde nicht ihre Spur verfolgen können, sehr schlau von ihr! Was die Magie angeht, so mag sie nützlich sein, aber auch gefährlich. Gewiss kann ein Magier mit einem simplen Spruch einen Schuldigen zum Geständnis bringen. Aber wir wissen auch, dass ein böswilliger Magier das auch mit einem Unschuldigen zustande bringt. Aber das muss uns nicht erschüttern, werte Signora, über das weitere Vorgehen wird der Leutnant entscheiden, auch darüber, ob die Connetablia Criminalis eingeschaltet wird. Die kümmern sich dann um alles weitere, und mit dem Cape haben wir zumindest den sicheren Anhaltspunkt, dass die Attentäterin das Haus genutzt hat. Sie muss sich also hier auskennen. Geduldige Befragung der Nachbarn und sorgfältige Ermittlungen werden uns zum Ziel führen!“ Er strahlt, als habe er eben etwas ganz besonders Schlaues von sich gegeben.
von Jadoran
23.08.2017 23:47
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Von den jungen Damen oder auch dem Herrn dürfte keine mehr als Leutnant oder Oberleutnant sein. Von Kapitänen wird gesellschaftlich einfach anderes Benehmen und anderer Umgang erwartet, und sie sind auch definitiv zu jung dafür. Kapitän wird kaum jemand unter dreißig Jahren, so nicht Glück, Fähigkeit und massive Protektion zusammenspielen. Altersmäßig dürften es alles Fähnriche sein, aber er sieht an dreien die dezenten, aber für Seeleute recht klaren Hinweise, dass es sich um mehr oder minder erfahrene Leutnants handelt, und das heißt im Folgeschluss, dass sie in dem, was sie tun, gut sind. Der Mann scheint bereits zertifizierter Navigator zu sein, und die junge Frau, die ihm gerade gegen die Stirn geschnipst hat, ist offenbar dritte Offizierin auf einem Kriegsschiff, beides keine Positionen für einen Fähnrich oder einen Leutnant auf erster Fahrt. Er sieht keine Siegelringe, also sind sie wahrscheinlich nicht adelig – aber reiche Adelssprösslinge würden sich auch eher woanders besaufen als in einer bodenständigen Weinschänke in Alt-Grangor. Er erkennt keinen von ihnen, aber da sie wohl nicht adelig sind, wundert ihn das auch nicht besonders. Wobei es alles recht hübsche Mädels sind. Aber das ist immer dasselbe: Jungs und Mädels ziehen großteils getrennt voneinander um den Block, und Adelige und Bürgerliche trennt meist doch, wenn kein Graben, so doch ein Zaun.
Die Elfe passt nicht ganz rein. Einmal ist sie wirklich ausnehmend hübsch, wenn auch auf eine püppchenhafte Art, zum Anderen trägt sie keine horasische Offizierskluft, wie rudimentär auch immer, sondern Zivil.
Sein Wein kommt fast sofort, die Bedienung ist hier wirklich flink, und überdurchschnittlich ansehnlich - welche Hinterhofschenke kann schon Elfen oder Halbelfen als Personal aufbieten, die doch zumeist gutbezahlte magische Professionen ergreifen können.? Auch das Essen kommt fix, und noch mehr als der Wein – er ist ordentlich und gut trinkbar, aber im Keller seines Vaters liegt schon noch besseres – ist das Essen sehr empfehlenswert, einfacher, aber trotzdem besser als zuhause.

Die Wetterlicht?“ Julius schaut zur schüchternen Amelie, aber die schüttelt den Kopf. „Die liegt aber nicht in Grangor, oder? Amelie kennt jedes einzelne Schiff hier in Grangor.“ Die wird prompt wieder rot. Die Erwähnung der 'Herrin Satuaria' scheint auch eine gewisse Aufmerksamkeit zu erwecken, ebenso wie die eher abwertende Bemerkung über Gildenmagier. Julius breitet die Hände aus. „Ihr seid also eine Tochter Satuarias? Unter dem schönen Volk eher selten. Um so erstaunlicher. Wer ist denn Signor Romoualdo, und welche Rolle spielt er in eurem Unterfangen?“ Er überlegt. „Mit einem zweimastigen Schoner in die Olportsteine? Was werden denn die Thorwaler dazu sagen, wenn ihr an ihren Stränden grabt? So nötig sie aus unseren Augen die Errungenschaften unserer Kultur und Zivilisation haben mögen, sie vertreten doch gemeinhin einen eher individuellen Standpunkt. Unter welcher Flagge habt ihr denn vor zu segeln?
von Jadoran
23.08.2017 17:07
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Es ist eine gute Nachbarschaftschenke, die Ameral da empfohlen worden ist, mit überdurchschnittlich gutem Essen, gutem Wein und der Qualität entsprechenden Preisen. Sie ist recht voll, hinten sitzen ein Grüppchen junger Seeoffizierinnen – bis auf einen jungen Leutnant sind es ausschließlich Frauen, und eine bildhübsche Elfe in einem wildledernen Kleid. Die scheinen sich untereinander zu kennen, so ungezwungen, wie sie miteinander reden. Die Elfe paßt zum Flair – ein Wandbild zeigt eine lebensfrohe Szene, in der Rahja den Elfen den Wein bringt. Die für Kleidung zuständige Göttin hat zwar offenbar Verspätung, aber trotzdem wirkt das Bild nicht anstößig.
Sogar die beiden Schankmaiden haben die spitzen Ohren und den schlanken Wuchs, den man mit dem dem schönen Vok verbindet. Die Wirtin ist hingegen eine dralle Grangorin in weißer Schürze, und der Geruch aus ihrer Küche ist ausgesprochen verlockend. Draussen sind an einem der beiden Tische noch ein paar Plätze frei, da gerade ein paar ältere Leute gehen, nicht ohne sich freundlich zu verabschieden. Drinnen wäre noch ein Platz am Tresen, der die offene Küche vom Schankraum trennt frei. Die platinweisse Schankmaid lädt ihn mit einer Handwegung ein, sich einen Patz zu suchen und begrüßt ihn freundlich, aber nicht vertaulich. „Guten Abend, Herr Leutnant. Was darf es sein? Wein, oder auch etwas zu Essen? Wir haben guten Fisch, gebraten an grüner Sosse, oder eine schmackhafte Suppe.

Weiter hinten lauscht Julius Salvo Milenas Beschreibung. „Das hört sich doch faszinierend an! Aber grämt euch nicht vorschnell. Die Südländerinnen tragen ihr Temperament oft auf der Zunge, so wie die Thorwalerinnen auf den Fingerknöcheln, das muss nicht bös gemeint sein.“ „Irgendwelche Erfahrungen?“ Julius lacht Miras Einwurf nur weg. „Aber das Haus der Kapitäne ist eine gute Adresse. Ich könnte euch wohl eine zuverlässige Mannschaft besorgen, und hätte auch nicht übel Lust, einmal selbst die Olportsteine abseits der ausgetretenen Routen zu befahren, aber wenn ihr ein Schiff und Finanzierung braucht, dann seid ihr im Haus der Kapitäne an der richtigen Adresse. Hütet euch nur vor den Bankiers, die rechnen euch euren Anteil hin und her, bis er auf einmal im Kleingedruckten verschwunden ist. Ich könnte meinen Onkel fragen, der dort verkehrt, das klingt danach, als ob es ihn interessieren könnte. Aber wenn ihr ohnehin bereits Zugang habt, bedürft ihr meiner Vermittlung eigentlich nicht.“ Jadena beugt sich vor und schnipst ihn mit den Fingern gegen die Stirn. „Du bist zu freigiebig mit Informationen, Julius!“ „Autsch, das tut weh!“ Sie wendet sich an Milena. „Unmöglich, der Kerl, ich muss mich für ihn entschuldigen. Er hätte euch anbieten müssen, für eine kleine Aufwandsenschädigung den Kontakt zu seinem Onkel, Colonel Canon della Tegalliani, herzustellen, so macht das jeder andere, der nicht vorhat, arm zu sterben. Wenn er nicht wie ein junger Gott … malen würde...“ Sie grinst frech. „Aber er ist auch der beste Navigator den ich kenne, und das schließt meinen eigenen Kapitän bei allem Respekt mit ein. Ihr werdet in Grangor kaum jemand finden, der eine Position genauer bestimmen kann als Julius, selbst ohne Uhr. Ihr solltet euch mit ihm zusammen tun.“ „Jetzt übertreibst Du.“ Jadena grinst. „Also ich weiß, dass der Alte bei der Positionsberechnung im Zweifelsfall Deine genommen hat. Und sie hat immer auf weniger als eine halbe Meile gestimmt. Selbst bei leichtem Nebel.“ „Das war in Küstengewässern, was kann man da so groß falsch machen?“ „Hört ihn euch an.“ Julius lächelt sie an, bekommt einen Handkuss zugeworfen und schaut dann zu Milena. „Im Ernst, das würde mich interessieren, und ich habe gerade keine Heuer. Mit einem Luftschiff wäre es jedoch viel sicherer – gerade bei einer Schatzsuche. Sowas spricht sich schnell rum, und bisher ist die Anzahl der Piraten, die einem Luftschiff auflauern könnten, sehr gering. Selbst in Grangor liegen weniger als eine Handvoll, und die meisten davon sind für Langstrecken nicht wirklich geeignet, jedenfalls nicht bei schwerem Wetter. Habt ihr denn schon ein Schiff?
von Jadoran
23.08.2017 14:31
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Nach dem Aufruhr ist gerade an ein weitermalen nicht zu denken, daher setzt sich Julius auch an den Tisch. „Habt keine Sorge, das klang nicht danach, als ob jemand ernstlich verletzt sei. Dann hätte der gute Kapitän viel mehr geschnaubt, und nicht die Jagd eingestellt. Wir sind einmal einem Thorwaler Piraten zwei Monate lang durch die Inseln gefolgt, bis wir das arme Mädchen endlich hatten. Aber ein wenig beunruhigend ist es schon.“ Er hält seinen nunmehr endlich geleerten Kelch hoch, und flugs ist die rothaarige Ansu da und füllt nach, dann beugt sie sich herunter und flüstert ihm schnell etwas ins Ohr - was ihr prompt einen unheilverkündenden Blick der Wirtin einträgt..“Zürnt nicht, Mutter Goedelegend, ich bin ja schon unterwegs!“ „Ich komm Dir schon noch! Mach so weiter und Du wirst morgen im Stehen sticken und nähen!“ Die Wirtin schüttelt mütterlich resigniert den Kopf. Die Drohung scheint denn auch nicht die Laune der so Gescholtenen zu trüben, und sie verschwindet mit zwei Tellern und einem frischen Krug nach draußen. Julius trinkt einen kleinen Schluck. „Welche Pläne habt ihr denn im schönen Grangor, Signora Eichinger?"

Vor einem Haus mit Hinterhof im Norden von Alt-Grangor ein wenig später
Es ist bereits dunkel, aber der Lärm und die Laternen der Garde rufen sehr schnell Nachbarn an die Fenster. Aus dem ersten Obergeschoss des Hauses zur linken beugt sich ein Mütterlein. „Was soll denn der furchtbare Lärm? Kapitän Vjondartsbarten ist auf See, da wohnt niemand!“ Der Serjant baut sich auf. „Wir haben Anlass zu der Annahme, dass eine Verbrecherin sich dort verbirgt! Habt ihr einen Schlüssel?“ „Ich? Eine Verbrecherin? Wie könnt ihr..:“ „Ihr doch nicht, gute Mutter. Nein. Im Haus des Kapitäns. Habt ihr einen Schlüssel?“ In Al'Anfa wäre die Garde längst drin und hätte mindestens drei Schuldige verhaftet. Oh Praios und Travia!, eine Verbrecherin gleich nebenan? Einen Schlüssel? Nein. Aber Signor Pascapone gegenüber, aber der ist ja schwerhörig. Ist es denn sicher da unten?“ „Ja, wir sind ja da, gute Mutter.“ Der Serjant salutiert.
Signor Pascapone ist zwar schwerhörig, aber sein Hund ist es nicht, und auf dessen Bellen hin erscheint recht schnell der ältere Schuster, besorgt einen großen Bartschlüssel, und so geht es dann tatsächlich in das schmale Haus des Kapitäns, wobei ein Gardist vor der Haustür als Wache bleibt.
Im Hinterhof - gerade groß genug um ein Bettlaken aufzuhängen – ist die Regentonne schnell untersucht. Sie enthält ein kurzes, graues Cape, das stark nach Alkohol riecht und noch feucht ist, aber leider keine Waffe. Trotzdem scheinen die Gardisten, insbesondere der Serjant zufrieden. „Sehr verdächtig, fürwahr!“ Auf der Straße haben sich im Schutz der nächsten Straßenlaterne einige Neugierige versammelt. „Die Garde hat eine Verbrecherin verhaftet?“ „Ist es die Südländerin da? Denen ist ja alles zuzutrauen! Kommen hierher und...“ „Nein – die ist mit der Garde gekommen.“ „Also eine Denunziantin?“ „Worum geht es denn überhaupt?“ „Um MORD! Sie haben im Haus eine LEICHE gefunden!“
von Jadoran
23.08.2017 12:47
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Julius nickt nachdenklich. „Der Kapitän ist um diese Zeit in der Woche meist in seinem Salon. Ein wunderbarer Mann übrigens, habe viel von ihm gelernt. Und wenn ich das recht gesehen habe, war da ja auch eben Deine Tante Cania dabei, Amelie?“ Amelie, die rein zufällig während der Gespräche hinter Julius und den anderen stand, nickt schüchtern. „Also ein Attentat im Haus der Kapitäne? Das wird aber morgen Thema in den Gazetten sein! Dann werden wir wohl auch erfahren, wem es gegolten hat.“ Er schaut zu Jadena. „Jadena, was sollte das denn eben? Ich hab von Dir nur ein sehr sittsames Portait gemacht. Was meinst Du, was der Kapitän jetzt wieder denkt!“ Jadena streckt ihm kurz die Zunge raus. „Reiner Vorgriff auf die Zukunft, mein geschätzter Freund. Du glaubst doch nicht, dass ich übermorgen ohne vernünftigen Abschied für drei Monate auf hoher See auslaufe, oder? Und der Alte hätte ein Abstreiten sowieso nicht geglaubt, nicht bei Deinem Sündenregister!“ Julius errötet ein wenig, verbeugt sich aber galant. Yuzu und Ansu hingegen fuchsen die Leutnantin sichtbar an. Die hebt die Hände. „Was denn? Ihr habt ihn ja noch mindestens eine Woche, wenn nicht länger.“ Die Wirtin schreitet ein. „Ich muss doch sehr bitten! An die Arbeit, Ansu, Yuzu, sonst setzt es was, und nicht mit dem Kochlöffel! Was sollen denn die Gäste denken? Und Signor Salvo, benehmt euch bitte!“ Die meisten Gäste sind offenbar Stammgäste und nehmen das als prima Abendunterhaltung, aber die Schankmaiden machen sich brav wieder an die Arbeit.
von Jadoran
23.08.2017 09:46
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[Grangor] Haus der Kapitäne

In den Gassen Grangors
Es ist ein Elend. Die Zweililiengarde rekrutiert sich einer Tradition folgend nur aus ortsfremden Söldnern, und der Volkmund belegt sie vor allem mit den Wörtern 'einfallslos' und 'stur'. (Was allerdings besser ist als in Al'Anfa, wo 'käuflich' und 'brutal' die häufigsten Nennungen sind, wenn man Seeleute fragt.) Wenn Consuela zur Horasmarine gehören würde, wäre das ganze wahrscheinlich viel einfacher. Von einem Attentat haben die beiden Gardisten nichts gehört, und sie haben keine Befehle diesbezüglich. Aber sie sehen, dass Consuela gegen die Waffengesetze verstößt, und diesbezüglich haben sie Befehle, auch wenn sie bei Kapitänen natürlich einen ganz anderen Ton anschlagen als bei einem dahergelaufenen Kerl in abgerissener Kleidung, der mit einem Entermesser unter der Joppe erwischt wird.

Im Haus der Kapitäne, Speisesaal
Der Bolzen lässt sich zunächst nicht herausziehen, erst als Nicodema, vom Sekretär zurück gehalten, eine Handbewegung macht, endet der Zauber und Pherian kann ihn an sich nehmen.
Es ist ein stählerner Armbrustbolzen mit gedrehter, widerhakenbesetzter Spitze, der sich gleichsam in die Wunde hineinfräst und über die Riefen sicher einen guten Teil der zähen Flüssigkeit in die Blutbahn geben würde, anstatt sie beim Durchdringen der Kleidung an den Stoff zu verlieren. Auf dem Schaft des Bolzens ist eine fein ziselierte Gravur: 'Des Mordes für schuldig befunden'.

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Auf dem Innenhof tauchen auf einmal im Laufschritt ein paar für die Gegend – zumindest die Hinterhöfe – zu gut gekleidete Herren und Damen auf, und der vorderste richtet seine Frage an die Gäste der Schenke. „Schnell! Wir jagen eine flüchtige Mörderin. Habt ihr eine verdächtige junge Frau gesehen, die es eilig hatte?“ Ihm wird mit einer gewissen Ratlosigkeit begegnet, und Julius Salvo faßt es in Worte. „Nein. Tut mir leid. Eine Mörderin? Wen hat sie den umgebracht? Oh – Kapitän Degenhardt-Garlischgrötz!“ „Salvo? Leutnant Salvo? Was macht ihr denn an Land? Und nein, niemanden, sie ist gescheitert.“ „Freut mich zu hören, Herr Kapitän. Eine neue Komission suchen, die nicht stets dieselbe Route fährt, Herr Kapitän. Ich brauche die Herausforderung des Unbekannten.“ Degenhardts Auge bleibt an der versammelten Weiblichkeit hängen. „Ihr ändert euch wohl nie, Salvo.“ „Ist das ein Kompliment, Herr Kapitän?“ Degenhardt muss grinsen, während sein Auge mit gutmütigem Neid über die elfisch wirkenden Schankmaiden an Salvos Seite und die offensichtlich bis eben Modell stehende Milena sowie den restlichen Anhang fährt. „Ich schätze schon, Salvo. Aber vor allem ist es Neid, genießt eure Jugend!“ „Jawohl, Herr Kapitän!“ „Und ihr habt wirklich nichts gesehen?“ „Definitiv keine verdächtige junge Frau. Sie wäre mir aufgefallen, Herr Kapitän!“ Degenhardt muss lachen. „Wahrscheinlich.“ Sein Blick wandert weiter. „Leutnant Carlucci? Warum seid ihr nicht an Bord?“ „Ich habe Ausgang bis Mitternacht, Herr Kapitän.“ Degenhardt seufzt, und seine von der Verfolgung der unsichtbaren Attentäterin etwas erschöpften Gefährten schmunzeln, als dem Kapitän ein 'Nicht die auch noch!' nur zu deutlich anzusehen ist. „Carlucci, habt ihr euch etwa auch … 'malen'... lassen?“ Jadena antwortet so selbstbewusst „Jawohl, Herr Kapitän!“, das man beinahe ein 'ausgiebig!' reinhören kann. „Salvo, mögen euch die Seeschlangen holen!“ „Jawohl, Herr Kapitän.“ „Viel Spaß noch, aber seid um Mitternacht an Bord! Auch ihr habt nichts gesehen?“ „Danke, Herr Kapitän! Nein, Herr Kapitän!“ Degenhardt seufzt ein letztes Mal, dann macht der Suchtrupp kehrt. Sich hier in den Gassen zu verteilen ist absolut aussichtslos, wenn man noch nicht einmal weiß, wen genau man sucht.
von Jadoran
22.08.2017 17:41
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Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Jadena lacht. „Keine Sorge Signora, ihr müsst euch nicht entblättern, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Er sieht euch ohnehin nackt und denkt sich die Kleidung nur anstandshalber hinzu.“ Salvo muss grinsen. „Es ist eine mir von der Göttin Rahja gewährte besondere Fähigkeit, nein, eine Gabe!“ Er macht eine grandiose Geste. Offenbar reicht bei ihm ein Becher Yaquirtaler, wo die anderen drei oder vier brauchen. Mira mit den bewundernswerten Kletterbeinen schmollt zum Schein. „Bei mir hat Deine Gabe aber versagt und ich musste ablegen!“ „Das war gelogen, ich wollte Dich nur rahjagleich bewundern.“ „Schuft! Das habe ich mir doch gleich gedacht!“ Sie prostet ihm zu. Salvo wendet sich wieder Milena zu und erklärt ihr die Pose. Sie soll Stärke und Beharrlichkeit vermitteln, und bringt nebenbei ihre körperlichen Vorzüge zur Geltung. Sonderlich bequem ist sie leider nicht, aber man muss Kompromisse schließen, wie er erklärt.
von Jadoran
22.08.2017 14:56
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa

Yuzu nimmt die mütterliche Drohung ernst und fängt an, nach einem letzten Augenklimpern in Julius Richtung die Gäste draußen zu bedienen, und als sie an der Wirtin vorbei kommt, kassiert sie auch tatsächlich einen saftigen Klaps mit dem hölzernen Kochlöffel, der ihr zum Gelächter der Gäste Beine macht.
Julius trinkt einen Schluck, im Gegensatz zu seinen Kameradinnen ist es immer noch sein erster Kelch. „Nun, ich habe mir einmal erzählen lassen, dass jeder Elf oder jede Elfe entweder ein Tier oder einen Baum als Seelenverwandten hat, und wo das Band besonders stark ist, dass sie mit ihnen reden oder sie zu Gefallen bewegen können, so nennt man sie bei den Elfen Prinzen oder Prinzessinnen. Ob es wahr ist oder nicht...“ Er nimmt den Block wieder auf, schaut aber beinahe kummervoll zu seinem Wandgemälde. „Ihr schmeichelt mir, edle Dame, es ist leider noch lange nicht fertig. Ich habe schon eine Prinzessin der Weiden und der Ulmen, aber für die Eiche suche ich schon seit langen, und ihr, verehrte Signora Eichinger, seid perfekt.“ Was an Julius elfenkundlicher Expertise dran ist, kann man diskutieren, aber Milena kann mühelos erkennen, welche Elfen er meint, denn abgesehen von den passenden Bäumen in ihrer Nähe hat die Prinzessin der Weiden eine beinahe aus dem Bild springende schlanke Biegsamkeit und wirkt auch die Prinzessin der Ulmen irgendwie wie eine anbetungswürdige weibliche Verkörperung ihrer Baumart, gerade für Milenas naturgewohntes Auge. Aber auch wenn man dank Blättern, Blüten, Schmetterlingen oder Armhaltungen 'nichts sieht', hat keine der Damen an der Wand auch nur einen Fetzen am Leibe.
Julius Salvo trinkt einen letzten Schluck. „Und Wein genießt man, man stürzt ihn nicht herunter wie einen Humpen Bier über den Durst. Da könnten wir ja gleich Hörnerhelme aufsetzen, uns in Bärenfelle kleiden und mit Äxten nach den Zöpfen draller Schildmaiden werfen.“ Die Damen am Tisch, alle schon merklich ein paar Weinkelche weiter als er, finden das sehr lustig, und Ansu taucht auf, um nach zu schenken. Julius widmet sich wieder der Skizze und bittet Milena, Haltung anzunehmen.
von Jadoran
22.08.2017 13:20
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Über den Dächern Grangors
Es ist dann doch die Ratte, die Consuelas Augen auf den richtigen Weg bringt. In einem Innenhof im Norden Alt-Grangors ist an einer Mauer ein frischer Dreckabdruck wie von einem Schuh zu sehen (und eine sehr leckere Ratte), und in dem winzigen, vernachlässigt wirkenden Hof steht eine abgedeckte Regentonne ohne Anschluss an ein Regenfallrohr. Ein idealer Ort, um sich schnell umzuziehen. In der etwas breiteren Gasse auf der Straßenseite des Hauses sind immer noch Leute unterwegs – recht viele sogar, aber rennen tut dort niemand, und so steil von oben ist es sogar schwer, junge Frauen von jungen Männern zu unterscheiden, besonders, wenn sie, wie im züchtigen und windigen Grangor üblich, eine Kopfbedeckung tragen..

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Eine weitere Halbelfe kommt in die Schenke und zieht sich ihr Jäckchen aus. „Tut mir leid, ich bin zu spät. Guten Abend miteinander.“ Sie lächelt in die Runde, wobei ein besonderes Strahlen für Julius angestellt wird. Ansu nickt ihr zu. „Bist Du fertig geworden?“ „Leider nicht, nicht bei dem schlechten Licht. Huhu Julius!“ Sie kommt an den Tisch, begrüßt die Damen, aber vor allem den jungen Offizier. Dieser erhebt sich. „Willkommen! Ich habe Dich und Dein sonnengleiches Lächeln schon schmerzlich vermisst.“ Die Damenriege kichert wohlwollend, und auch die Halbelfe lächelt warmherzig. „Wenn ich vorstellen darf, Yuzu Die auf Wellen tanzt, Milena Eichinger aus Teshkal.“ Die Elfe knickst einen schönen Domestikenknicks. „Ich bin erfreut, eure Bekanntschaft zu machen, Signora. Wie ich sehe, hat Signor Salvo euch schon als Modell in Dienst genommen? Das hätte ich an seiner Stelle auch – er sucht schon seit Monden nach einer Eichenprinzessin.“ Auch Yuzu ist schon, wenig erstaunlich, auf dem Wandbild zu bewundern, als Prinzessin der Elfen neben einem Luchs.Die Wirtin ruft. „Yuzu, schwatz nicht sondern mach dich endlich an die Arbeit, sonst komme ich Dir mit dem Kochlöffel!
von Jadoran
21.08.2017 20:56
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Die Schankmaid knickst wieder und lächelt. „Kommt sofort.“ Der Wein kommt als erstes, und er ist vielleicht nicht das beste, was Milena je getrunken hat, aber weitaus besser, als alles, was ihre Zieheltern im kühlen Andergast keltern konnten. Die bisher als Modell dienende Amelie hat Platz genommen, und die ganze Gruppe prostet Milena zu. Trinkfest sind die Damen offenbar. Julius hat sich nach einem einzigen Schluck jedoch prompt einen Block geschnappt und beginnt mit einer Skizze von Milena, was seine Gesellschaft mit Amüsement verfolgt. Wenn sie ihre Haltung verändert, erbittet er prompt Stillhalten, aber als Ansu mit hölzernen Tellern kommt, legt er das Zeichenzeug beiseite. „Das Essen von Mutter Goedelegend kalt werden zu lassen wäre eine Sünde. Ich wünsche guten Appetit, Signorinas, Signora Eichinger.“ Als offenbar der, der höchste Seniorität hat, spricht er den kurzen Perainedank, dann erhebt sich Mira als die Jüngste und bringt den Tost aus. „Kameraden, auf den Horas!“ „Auf den Horas!“ Julius Tischmanieren sind ungekünstelt aber perfekt. Aber das trifft auch auf das Essen zu, und das ist Milenas Magen momentan viel wichtiger.
Aus den Augenwinkeln kann Milena die beinahe fertige Skizze sehen, und unwillkürlich muss sie denken, dass Fjolnir sie wahrscheinlich so gesehen hat. Es ist kein Seemond, aber Milena sieht darauf so aus, wie sie gerne aussehen würde. Das wohnt auch den Elfen am Wandbild inne. So unbekleidet sie sein mögen, sie sind einfach nur begehrenswert und strahlen eine selbstbewusste Würde aus, so als hätten junge Göttinnen dem Maler Modell gestanden.
von Jadoran
21.08.2017 19:01
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Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Kommt sofort. Rot oder Weiß? Wir haben einen schönen Yaquirtaler und einen angenehm kräftigen Goldfelser.“ Das ist in den meisten Schenken die Auswahl beim Wein, erst recht bei den kleinen, die nicht mehr Fässer als nötig öffnen. „Zu Essen gibt es Nudeln mit gebratenem Fisch in grüner Soße, ein Traum. Oder für den kleinen Hunger eine wunderbare Fischsuppe mit Brot.
Der Maler legt die Palette weg und kontrolliert, ob er fleckenfrei ist, bevor er näher kommt. „Wunderbar! Ich mache euch unsterblich. Nun ja, das seid ihr ja schon, aber ich werde eure unsterbliche Schönheit für die Ewigkeit festhalten! Aber ich vergesse meine Manieren, wie furchtbar. Salvo, Leutnant zur See Julius Salvo. Ich hoffe, ihr habt noch nicht von mir gehört.“ Er legt eine perfekte Verbeugung hin, die trotzdem ganz natürlich wirkt, und wendet sich den jungen Damen in seiner Nähe zu. „Das ist die unvergleichliche Ansu Blutbuche, zusammen mit ihrer Cousine Yuzu die beste Schneiderin von ganz Grangor, die zu meiner Freude hier uns mit Rahjas liebsten Getränk versorgt.“ Diese kichert und knickst leicht. „Das hier ist die bewundernswerte Leutnantin zur See, Amelie Derfflinger, eine geborene Navigatorin, und bald schon Oberleutnantin.“ Auch diese wird rot. „Ach was Julius, lass das!“ „Neben ihr Fähnrich zur See Mira Schoeninger, klettert niemals mit ihr um die Wette, es sei denn ihr wollt ihre unvergleichlichen Beine bewundern.“ Auch diese stirbt beinahe vor Verlegenheit. „Julius, benimm dich!“ „Und schließlich Fähnrich zur See, Jadena Carlucci, die beste Fechterin ihres Jahrgangs und eine Spezialistin im Verstauen der Ladung.“ Jadena scheint mehr Selbstbewusstsein zu haben, denn sie grinst Milena nur belustigt an. „Man tut sein Bestes.“ Julius Salvo bietet Milena einen Platz am Tisch. „Mit wem habe ich denn das unbeschreibliche Vergnügen?“ „Achtet nicht auf seine Sprüche, er meint das nämlich völlig ernst.“ Ansu kichert und wartet auf Milenas Bestellung.
von Jadoran
21.08.2017 10:48
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Speisesezimmer des Club → Himmel über Grangor
Wenigstens gibt es schlechtere Orte und weniger vertrauenswürdige Leute als die Clubmitglieder, um dort Zauberstab, Geldbörse und Kleider zurück zu lassen. Consuela flattert ein wenig unbeholfen durch das gesplitterte Fenster, sorgsam die Wand aus Luft, oder was es sein mag, umrundend, und schraubt sich in die Höhe, sich wieder in dieses doch recht ungewohnte Gefühl des Vogelseins hineinfühlend. Das der Bolzen gar nicht dem Comto, sondern seinem Begleiter galt, kann sie in der Eile nicht erkennen. Im Durchfliegen des Fensters hört sie noch eine empörte Frauenstimme "...legt einfach ihre Kleider vor allen Leuten ab!"
Dann versucht sie, die kapuzenverhüllte junge Frau, die sie kurz als Shilouette gegen den Abendhimmel gesehen hat, nun am Boden in den engen Gassen Alt-Grangors wieder zu finden, denn auf den Dächern turnt diese schon nicht mehr rum. Es ist nicht das erste Mal, das Consuela über Grangor fliegt, und anders als auf Tauben wird auf (potentiell reichen Leuten gehörende Jagd-)Falken auch nicht einfach mit der Steinschleuder geschossen, aber wirklich auskennen tut sich Consuela hier nicht, jedenfalls nicht in den Gässlein, Hinterhöfen und Stegen, die man teilweise besser nur dann benutzt, wenn man sich dort bereits auskennt und den herrschenden 'Ordnungsfaktoren' auf gutem Fuße steht. Dazu kommt, dass der Blaufalke ein Tagjäger ist, und sind seine Augen tagsüber gut genug, um einen in der Sonne blitzenden Ring in der Gosse aus hundert Schritt zu erkennen - oder viel besser noch eine huschende Maus, irgendwie lassen sich Mäuse und Kaninchen mit den Falkenaugen viel leichter entdecken als Sachen, die einen echten Falken normalerweise nicht die Bohne interessieren – so ist das in der zunehmenden Dämmerung erstaunlich schwierig. Die Gassen sind von oben gesehen bereits dunkel, und das schräge Sonnenlicht reicht nur durch die großen Waate oder wirft einzelne Strahlen durch nach Westen Offene Gassen und Hinterhöfe.
Wenn man auf einen Hochadligen schießt, dann hat man einen Fluchtplan. Hat sie ein Versteck? Oder wird sie versuchen, gen Süden über das Grote Waat hinweg in die schlechteren Viertel zu entkommen? Oder entlang des Nordwaates? Letzteres wäre dumm, denn da entlang zu rennen würde auffallen... Aber sie wird wahrscheinlich nicht rennen. Und sie wird wahrscheinlich auch jetzt schon ein klein wenig anders aussehen, wenn sie kein Volltrottel ist. Schwierig... Wenn sie sich hier besser auskennen würde, wäre es einfacher. Wird sie allein sein? Wahrscheinlich. Attentate auf Hochadlige sind riskant, und Mitwisser und Komplizen können schon im Vorwege auf die Idee kommen, gefahrlos und ganz legal gutes Gold zu machen, indem man seine Kumpel vorher ans Messer liefert.

Die Weinschänke: Feyanna Filasa
Milena ließ sich nach dem Zusammenstoss mit der heissblütigen Alanfanerin treiben, bis fröhliches Gelächter und ein ihren knurrenden Magen die Gewalt über ihre Beine übernehmender Bratenduft sie auf einen Hinterhof locken. In einer schon gut besuchten Schenke mit einer tanzenden Elfenmaid als Wirtshausschild bewundern einige Leute einen jungen Maler, der an einem Wandbild arbeitet. Für Milena ist sofort ersichtlich, dass es nur heißen kann: 'Die Göttin Rahja bringt den Elfen den Wein'. In Andergast wäre diese Gemälde unmöglich. Auf Gemälden in Andergast ist Kleidung obligatorisch, auch bei Göttern. Das Wandbild dürfte schon zum größten Teil fertig sein, aber vielelciht wird es auch nur ergänzt, jedenfalls steht eine junge Dame, die ganz sicher nicht dem Volk der Elfen zugehörig ist, sondern ...großteils... die Decksuniform eines Seefähnrichs trägt ihm für eine aus einer Korbflasche eingiessende Elfe Modell. Überhaupt sind eine Menge Tupfer von Marineuniformen sichtbar, auch der Maler selbst trägt diese Kluft. Welchen Rang er hat, läßt sich nicht erkennen, da er nur Hemd und Hose trägt. Am dem dem Gemälde nächsten Tisch sitzen, teils auf dem Tisch, teils auf den Bänken, vier weitere junge Damen, in bester, von Wein unterstützer Laune, wobei die einzige, die keine Kluft trägt, für Milena die auffälligste ist: Zuerst denkt sie, dass sie da eine echte Elfe vor sich hat, aber dann wird an den weicheren Gesichtszügen und den für Elfen zu weiblichen Formen klar, dass es wohl eine Art von Halbelfe sein muss.
Noch sind ein paar Plätze frei, und der Duft des Essens ist wahrhaft verlockend, so dass Milenas Magen entscheidet, dass sie hier richtig ist. Wenn Fähnriche, Leutnante und Alte aus der Nachbarschaft sich das Essen leisten können, wird ihre Börse dafür reichen. Kaum betritt sie den Schankraum, erblickt sie der Künstler, strahlt sie an und verkündet begeistert. „Wenn da nicht soeben meine noch fehlende Eichenprinzessin meine Welt betreten hat. Willkommen, willkommen!“ Sein weibliches Publikum nimmt das fröhlich auf, und die kupferrote Elfe in 'elfischer' Tracht – oder was man sich hier so darunter vorstellt – springt auf. „Was kann ich euch bringen, Schwester des Grünen Herzens? Und ja, ihr müsst euch malen lassen! Ihr seid wunderschön!“ Sie selbst ist bereits an der Wand zu bewundern, sie hat offenbar als Vorbild für eine der Nymphen der Göttin gedient. Wirklich....künstlerisch. Ein kleiner Rundblick lässt Milena erkennen, dass, bis auf den Künstler, die gesamte anwesende Marine recht jung und weiblich ist, von einem älteren Bootsmann abgesehen, der an einem Tisch mit zwei anderen Alten Boltan spielt.
von Jadoran
20.08.2017 21:02
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Runden Salon → Speisesaal
Silenia nickt höflich. „So ist es, Signor Marix.“ Dann läutet allerdings das silberne Glockenspiel zu Abendessen.
Die Dinerverabredung des Sekretärs ist offenbar die Luftschiffkapitänin Nicodema... die sich für den Abend in eine prächtige weiße Ausgehuniform geworfen hat, die deutlich besser nach Belhanka als nach Grangor passt, aber dennoch die Statuten des Clubs erfüllt. Für die beiden ist ein Zweiertisch am Fenster reserviert, direkt neben dem von Marix und dem Comto di Radoleth, und nachdem Viantaro ihr den Stuhl hingeschoben hat, nimmt er selbst Platz, wartet, bis der prompt auftauchende Keller das erste Glas Bosperanjer eingegossen hat und prostet ihr dann zu. „Auf die Arifal, Verehrte.“ Sie prosten sich zu und trinken, dann eröffnet Viantaro das Gespäch. „Hat meine bescheidene Vermutung euch bei eurem Problem neulich weiter geholfen?“ Nicodema lacht herzlich. „Ihr kennt den guten Horungourd ja. 'Kuhdärme? Unsinn!' Aber dann hat er es versucht, und ich wollte es kaum glauben: Der Gasverlust ließ sich mit einer Haut aus Kuhblinddärmen auf unter einem Prozent innerhalb einer ganzen Woche drücken. Er ist ganz aus dem Häuschen. Jetzt klappert er täglich alle Schlachter ab, und entsprechend abscheulich riecht es in seiner Werkstatt.“ „Dann geht es voran?“ „Ja, und das habe ich nur euch zu verdanken.“ Sie beugt sich vor. „Allein der Blick eurer Augen belohnt mich.“ „Ich hoffe doch, ihr gebt euch damit allein nicht zufrieden. Wie seid ihr darauf gekommen?“ „Offen gesagt durch eine Bemerkung meines bevorzugten Metzgers über die Wurstherstellung, der mir sagte, dass die Blinddärme von Kühen für Wurstpellen nicht taugten, weil sie zu dicht wären und die Wurst hermetisch abschlössen.„Fürwahr, man muss seinen Blick über den Tellerand richten. Ich wünschte, ich hätte mich mehr mit der Artefaktherstellung befasst in meiner Akademiezeit.“ „Gibt es schon einen Fertigstellungstermin?“ Nicodema lächelt und nimmt den Stier bei den Hörnern. „Wenn wir die Arbeiter bezahlen können, würde ich einen Probeflug in vier Wochen für möglich halten.“ Viantaro nickt. „Ich verstehe, ich...“ Auf einmal huscht sein Blick alarmiert zum Fenster und dann zum Nebentisch.„Comto, in Deckung! Attentäter auf dem Dach!“ Khadan di Radoleth reagiert für sein Alter erstaunlich schnell, aber das hätte wahrscheinlich nicht gereicht, denn schon hört man Glas klirren. Aber auch Nicodema ist aufgesprungen, und auf ihren Ruf „Arifal!“ erhebt sich ein Brausen und Tosen. Während der Comto noch unter den Tisch Deckung sucht, scheint ein schlanker, stählerner Armbrustbolzen direkt vor dem Tisch in der Luft zu verharren, von einem Luftwirbel festgehalten, der sich wie eine Wand vor dem Fenster erhoben hat. Nun, wo man den Bolzen so gut sieht, ist auch klar, dass er nicht dem Comto sondern Marix gegolten hat. Die mit mehreren kleinen Widerhaken versehene Bolzenspitze glänzt rötlich-grün von einer zähen Flüssigkeit. Die gegen den Abendhimmel nur als Umriss zu erkennende geduckte Gestalt mit dem kurzen Cape auf dem Dach der Remise wartet nicht lange ab, sondern flüchtet in Richtung Nordkanal. „Den kriegen wir!“ Kapitän Helme von Degenhardt-Garlischgrötz erhebt sich wutenbrannt, und die jüngeren und wehrhafteren Clubmitglieder reagieren bereits auf den Ruf und eilen zu den Türen. „Assassino! Assassino! Haltet sie!“ Beim Laufen erkennt man es auch auf die gut dreißig Schritt Entfernung deutlich: Die Schützin ist eine höchstwahrscheinlich junge und definitiv sehr behände Frau, denn sie fliegt förmlich über die gebrannten Tonziegel des Remisendaches.
von Jadoran
18.08.2017 18:43
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Runden Salon
Silenia nickt gnädig, und ein Kellner erscheint alsbald, nimmt die Order auf und bringt das Bestellte. „Eine Kapitänin aus dem Norden, ein junges Ding, das Offiziere und Finanzierung für eine Adventúre sucht. Cavalliere Scapadella hat sie mit Colonel della Tegalliani bekannt gemacht.“ Sie nickt Helasia zu, teils als Anerkennung für ihre scharfen Ohren, teils Ermahnung, bloß nicht zu schnell zu trinken, den Wein aufs Kleid zu verschütten oder gar ungefragt zu reden.
Die beiden Genannten stehen gerade mit noch mit dem jungen Fähnrich zusammen, verabschieden sich allerdings gerade. Der Sekretär geleitet die beiden noch zur Tür.
von Jadoran
18.08.2017 17:16
Forum: Marktplatz & Kneipen
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Runden Salon
Silenia mustert ihn aufmerksam. Eine Schiffsbeteiligung und eine Beteiligung am Gewürzhandelskonsortium Grangors sind zwei völlig unterschiedliche Gewichtsklassen. Redet man bei dem einen über ein paar tausend Horasdor und eine recht marktgängige und damit handelbare Investition, ist das andere eine langfristige und strategische Entscheidung, die auf jedem Fall im oberen fünfstelligen Bereich liegt. Einen überregionalen Bankier hineinzunehmen, dessen Interessen nicht unbedingt ähnlich laufen wie die der am regionalen Monopol beteiligten Gewürzhändler wäre eine Entscheidung mit wohl zu überlegenden Konsequenzen, abgesehen davon, das solche Geschäftsanteile eher schwer verkäuflich sind, kauft man sich damit immerhin in eine aktive Gesellschaft ein, während die Schiffsbeteiligung eher eine Gewinnbeteiligung ist, und der Kapitän die Führung der Geschäfte innehat. Silenia ya Carda wählt dementsprechend auch eine höfliche Antwort auf die überraschende Avance. „Das freut mich ausserordentlich. Ich werde euer Intereresse an meine Partner herantragen und euch baldmöglichst Nachricht geben.“
von Jadoran
18.08.2017 12:48
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Runden Salon
Signora Silenia begrüßt den Comto mit der gebührenden Höflichkeit und lässt mit keiner Regung eine etwaige Missbilligung seines Desinteresses aufscheinen. Über Marix Bemerkung zu der weissen Capitana muss sie sogar lächeln. „In der Tat, Signor Marix, in der Tat. Ihr seid wie immer gut informiert – merke Dir das Helasia: Wenn Du nicht weißt, was läuft, wirst Du zum Spielball derer, die es wissen - aber die Schwierigkeiten liegen wohl eher beim örtlichen Faktor. Die Zahlen, die er geschickt hat und die wechselnde Qualität der letzten Lieferungen lassen in meinen Augen vermuten, das Signore Taribas nicht wahrhaben will, dass sein örtlicher Faktor Handel auf eigene Faust betreibt. Sein Benbukkel stammt definitiv von verschiedenen Wuchsgebieten, die Nase meines Mannes lässt sich da kaum täuschen, und selbst wenn, war einiges davon nicht mehr frisch genug für eine Ernte dieser Saison.“ Sie lächelt wie ein Haifisch. „Und wie ihr sicher auch schon gehört habt, ist es uns gelungen, mit Signora Fellatina auch noch die letzte Grangorer Gewürzhändlerin zu einem gemeinsamen Vorgehen zu bewegen, so dass unser Konsortium das Monopol nunmehr für die Stadt Grangor hat. Zusammen mit unseren Exklusivitäten und Privilegien im Norden sind wir gehalten, hochqualitativen Nachschub in ausreichender Menge zu garantieren. Und dafür brauchen wir schnellere Schiffe. Mit alten Potten kann man keine wirklich frischen Gewürze transportieren, und dank einer Innovation in der Magomechanik rechnen wir uns für die viermastige Kolibri gute Chancen aus.“ Der örtliche Faktor auf der Plantage von Signor Taribas ist sein jüngerer Bruder Rodolphe, dem nach einem 'Missverständnis' mit der Connetablia Criminalis nahegelegt wurde, die nächsten fünf Jahre etwas Sonne in den Kolonien zu tanken. Und seine ebenso hübsche wie kletterfreudige Mätresse gleich mitzunehmen, weil sie nämlich doch noch gehängt werden würde, wenn sie jemals wieder Grangor beträte.
Die junge Helasia verfolgt das Gespräch mit offenkundigem Interesse und nickt brav auf die Ermahnungen ihrer Tante, auch wenn sie hin und wieder einen Seitenblick auf Viantaro riskiert. Der Kerl ist aber auch eine gute Partie.
von Jadoran
17.08.2017 22:18
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Runden Salon
Der Barmann tut, wie ihm geheißen, und vor Consuela landet ein kleines Glas mit einer roten Flüssigkeit, die der Keeper anzündet, wie es Brauch ist. Es ist echtes Premer Feuer. „Zum Wohlsein, Capitana.“
Vom Flur, der zum Garten führt, kommt der Sekretär des Clubs zurück, begleitet vom jungen Fähnrich mit dem Waffenkoffer. Als er den Colonel ohne Begleitung erblickt, zieht Viantaro fragend eine Augenbraue hoch und erntet ein lächelndes Kopfschütteln. Viantaro neigt seinen Kopf zu seiner Begleitung. „Canon, eure Nichte Isabella ist wirklich eine ausgezeichnete Schützin, und ihr Bruder ein exzellenter Büchsenmacher. Ihr könnt stolz auf sie sein.“ Er wendet sich an die rot werdende Isabella. „Bringt am besten die Steinberger mit auf die Jagd am Wochenende, ich würde sie gerne im richtigen Gebrauch sehen.“ Isabella nickt. "Gewiss, Cavalliere."
von Jadoran
17.08.2017 17:32
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Kartenzimmer/Bibliothkek
Der Colonel verneigt sich höflich. „Aber natürlich, Capitana. Ich werde es dem Cavalliere ausrichten. Ich wünsche euch viel Glück bei eurem Unterfangen.“
von Jadoran
17.08.2017 15:35
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Kartenzimmer/der Bibliothek
Als sich Consuela und Milena gegenseitig mit ihrem harten Lebenslauf überbieten, sieht der Colonel für einen Augenblick so aus, als wolle er etwas sagen, dann gewinnen jedoch Altersweisheit und Selbsterhaltungstrieb die Oberhand, und er mischt sich nicht in den Disput zweier hübscher Frauen ein. Nicodema nutzt die Gelegenheit, sich zu verabschieden.

Im Runden Salon
Im Salon ergibt sich dagegen die Gelegenheit, das Ferian Marix und Silenia ya Carda sich beim Aufstehen begegnen. Die Kaufherrin nickt ihm höflich zu, und ihre Augen blitzen. „Guten Abend, Signor Marix. Phex segne unsere Begegnung. Ich hoffe, es ergeht euch wohl? Wenn ich vorstellen darf, Helasia, meine Nichte“, sie schafft es, die Worte 'noch der gestrengen Erziehung bedürftige' nicht auszusprechen, aber per Gedankentelepathie trotzdem zu insinuieren, „Signor Ferian Marix.“ Die gerade einmal großjährige Helasia knickst brav und lässt sich keinerlei Missmut anmerken. „Ich plane derzeit mit ein paar Konsortialkollegen die Anschaffung einer weiteren Schivone für den Gewürzhandel im Perlenmeer. Wäret ihr interessiert?“ Direkt wie immer.
Aus dem Kartenzimmer kommt Nicodema und schwebt mit wiegendem Gang die Treppe nach oben, verfolgt von ein paar interessierten Herrenblicken und einem leicht enervierten Blick Silenias. "Das macht sie doch extra! Jung waren wir alle mal! Ein unmögliches Benehmen!"
von Jadoran
13.08.2017 13:42
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[Grangor] Haus der Kapitäne

In der Bibliothek/Kartenzimmer
Nicodema nickt und rollt behutsam die großformatige Karte zusammen. Gerade, als sie sie in den dazugehörigen Köcher einführt, öffnet sich die Tür zum Salon, und Colonell della Tegalliani und Milena Eichinger kommen herein. Nicodema hält inne und deutet eine Verbeugung an. „Guten Abend Cavalliere.“ Sie blickt zu Milena und der Colonel besorgt das Vorstellen. „Capitana Eichinger aus dem Andergastschen, Capitana Adepta Rotkehlchen aus Olport. Ihr seht wieder einmal entzückend aus, Capitana. Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich euch den Hof machen!“ Nicodema lacht über das Kompliment. „Ihr schmeichelt mir, Cavalliere.“ Sie nickt der immer noch ernst schauenden Milena freundlich zu, wendet sich dann Consuela zu. „Capitana Saguara kennt ihr wahrscheinlich bereits?“ Der Colonel deutet eine Verbeugung an. „Noch nicht persönlich, aber mein Sohn Giovanni hatte bereits das Vergnügen, auch wenn es leider nur dienstlich war. Euer Ruf eilt euch voraus, Capitana.“ Nicodema verschließt den Kartenköcher und schiebt ihn in das dafür vorgesehene Fach. „Ich muss mich jetzt leider entschuldigen – ich wollte mich für das Diner noch etwas frisch machen.“ Ihre Kapitänsuniform ist so makellos weiß, dass man sich fragt, wie sie es hier geschafft hat. Wahrscheinlich in einer Kutsche. „Übrigens – wer hält denn den heutigen Abendvortrag?“ Der Colonel lächelt. „Der ehrenwerte Signor Vjatboerstenstjeinja, über die Neuplanung der Kanalisation in Kuslik und ihre geschätzte Auswirkungen auf die Volkshygiene.“ „Das wird sicher interessant.“ Sie strahlt den Colonel an, und es ist ziemlich offensichtlich, dass dessen Kompliment zu Anfang keine leere Floskel war.
von Jadoran
12.08.2017 23:14
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[Grangor] Haus der Kapitäne

In der Bibliothek/Kartenzimmer
Nicodema muss lächeln, als Consuela so spricht, schüttelt aber den Kopf. „Ich bedaure, Signora Sanguara. Ich bedanke mich für die freundliche Einladung, aber leider habe ich heute schon eine Verabredung zum Diner. Benötigt ihr die Karte noch, oder soll ich sie an ihren Platz zurückstellen?

Im Runden Salon
Der Colonel schaut zur Wanduhr. „Ich denke, Teuerste, wir haben bis zum Diner noch ein wenig Zeit. Dann lasst uns einmal sehen, ob die Karte frei ist.“ Er bietet ihr seinen Arm und steuert sie dann in Richtung Kartenzimmer. Auf dem Weg dahin werden sie vom Major Domus angesprochen. „Signora Eichinger, verzeiht die Unterbrechung. Ich wollte mir nur erlauben euch mitzuteilen, dass euer Zimmer bereit steht. Es ist das Einhornzimmer, im ersten Stock auf der linken Seite, die dritte Tür auf der Rechten.“ Er überreicht ihr einen Schlüssel. „Wenn ihr noch etwas benötigt, so zögert nicht, euch an mich oder das Personal zu wenden.“ Er senkt die Stimme ein wenig. „Wenn ihr euch für das Diner umziehen wollt, kann euch auf Wunsch das Zimmermädchen behilflich sein. Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, das Abendmahl wird hier im Club in formeller Kleidung genossen.“ Milenas Aufzug entspricht offenbar so gerade eben noch den Regeln für den Salon, aber für das Diner wird offenbar „standesgemäßes Auftreten“ erwartet. Der Colonel hat derweil die Bilder an der Wand bewundert und nickt dem Major Domus erst freundlich zu, als dieser geendet hat, formvollendet die für alle Gesichtswahrende Illusion aufrecht erhaltend, dass er das eben Gesagte nicht gehört hat.
von Jadoran
12.08.2017 17:08
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[Grangor] Haus der Kapitäne

Im Runden Salon
„Das wäre mein Neffe Julius Salvo. Ein wirklich begabter junger Mann und Navigator.“ Am nächsten Tisch werden die Lippen einer hochwohlanständig gekleideten Nobili Anfang der Vierziger, die schon ein paar missbilligende Blicke auf Milenas wildledernen Aufzug geworfen hat, zu einem Lineal, während ihre zwar ebenso hochwohlanständig gekleidete aber deutlich jüngere und aufgeschlossenere Begleitung hinter vorgehaltenem Fächer kichert. Der Colonel scheint das nicht zu bemerken, auch wenn die Nobili – Marix kennt sie als die sehr wohlhabend verheiratete Silenia ya Carda, die eine ausgezeichnete, aber im Umgang eher schwierige Kaufherrin (Gewürze, Tuche, Alchemika, Pelze) abgibt, scharf zischt. „Helasia, ich muss doch sehr bitten!“ „Verzeihung, Tante.“ Der Colonel nickt dem Admiral zu. „Die Karten stehen eigentlich nur den Mitgliedern offen, aber ich bin sicher, der Sekretär hat keine Einwände, wenn wir beide sie uns einmal ansehen. Ein Gutteil der Präzisierungen der nördlichen Karten verdanken wir übrigens den Früchten der Mission seiner Exzellenz, dort oben für etwas Ruhe zu sorgen.“ Gedämpft hört man Schüsse, wohl wie angekündigt im Garten, und von den Clubmitgliedern schaut noch nicht einmal jemand auf, abgesehen von der Marineleutnantin, die die Abstände dazwischen zu zählen scheint. Entweder werden mehrere Waffen beschossen, oder es handelt sich um eine Balestrina.