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von WeZwanzig
26.09.2017 13:10
Forum: Romanbewertungen
Thema: (PS04) Silberflamme
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(PS04) Silberflamme

Nach dem meiner Meinung nach katastrophalen dritten Band steigt das Niveau im vierten Teil der Philleasson Saga wieder. Diesmal müssen die beiden Teams durchs östliche Mittelreich reisen, um die namens gebende "Silberflamme", das legendäre Schwert der Orima, zu finden.
Das Buch beginnt wie üblich mit einem Prolog. Diesmal im Fokus sind die beiden Wüstenelfen Lailath und Nantiangel, die die Kôhm verlassen, um das von Erm Sen, einem Truppenführer der Mittelreicher, geklaute Schwert zurückzuholen, scheitern jedoch beide letztendlich.
Dannach geht das Buch da weiter, wo "Die Wölfin" geendet hat, bei der nächsten Prophezeihung und der anschließenden Aufgabe. Dabei legt das Buch diesmal den Fokus gefühlt stark auf Philleassons-Gruppe. Beide Erzählstrenge haben dabei meiner Meinung nach einige Probleme. Die Philleasson-Kapitel haben zu viele interessante Charaktere. Die eigentliche Handlung, die Suche nach der Silberflamme, kommt nicht wirklich zum tragen, viel mehr geht es um die ganzen Beziehungen innerhalb der Ottojasko. Dazu kommt noch ein Trupp Kopfgeldjäger, die die Gruppe für ihren Einbruch in Norburg verhaften soll. Die Kapitel sind gut geschrieben, unterhalten und ich mag den Trupp um Sven Gabelbart auch wirklich, aber alles in allem finde ich es schade, das die eigentlichen Hintergründe trotz Überlänge des Buches zu kurz kommen. So wird etwa der komplette Hintergrund um Erm Sen nicht erforscht. Er hatte eine Burg in den Drachensteinen, ne Hexe zur Frau und sie haben irgendwie perfekte Chimären aus Wolf-Mensch geschaffen. Das Wie und Warum bleibt unerwähnt, es ist, als ob die eigentlich Wettfahrt den beiden Autoren inzwischen nur noch eine Pflichaufgabe ist, die in das letzte Viertel des Buches gequetscht wird. Zumindest verlässt ein Teil der Recken die Gruppe am Ende, so dass im nächsten Buch hoffentlich mehr Platz für die eigentliche Handlung bleibt.
Bei Beorn kann man das Problem hingegen mit einem Wort benennen: Pardona. Die Darstellung ist immer noch profan und Pardona wirkt in ihre Handlungen einfach nur dämlich. Das jeder in der Ottojasko merkt, das mit Lenya etwas nicht stimmt, und das sie nicht mal versucht sich ein wenig zu verstecken versucht ist einfach lächerlich. Auch das sie rumheult, das die Wulfen bessere Chimären sind, als alles, was sie schaffen kann (ohne sich von Dämonen schwängern zu lassen), wird der größten Chimärologin Aventuriens einfach nicht gerächt. Von ihrem Ritt auf Apep will ich gar nicht anfangen. Das einzig gute ist, das das Buch den Fokus auf die Philli-Gruppe legt, so dass Pardona nicht all zu viel screen-time hat. Beorn hat sich dafür nach dem letzten Buch wieder gefangen, er ist jetzt wieder das sympathische Arschloch, das ich aus den ersten beiden Büchern mochte. Galayne hat in dem Buch leider nur eine kleine Nebenrolle, schade, da ich seinen Charakter inzwischen für einen der spannendsten halte. Und dann stirbt auch noch eins meiner liebsten Mitglieder von Beorns Mannschaft :(

Alles in allem will ich dem Buch 3 Punkte geben. Allemal besser als die Katastrophe, die der dritte Band war, aber dennoch mit seinen ganz eigenen Macken und Problemchen.