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von Advocatus Diaboli
14.11.2017 12:54
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: DSA ein System voller Rivalität und Neid? Oder voll Kooperation und Freundschaft?
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DSA ein System voller Rivalität und Neid? Oder voll Kooperation und Freundschaft?

Märzhäsin hat geschrieben: 13.11.2017 16:17Manche hier im Forum scheinen DSA zur Realitätsflucht zu verwenden und würden scheinbar lieber in Aventurien als in der realen Welt leben.

[...]


Ich habe manchmal bereits genügend Probleme mit Rivalität und Streitereien in meinem Berufsleben und im Alltag, da möchte ich mir das nicht in meiner Freizeit antun wenn ich harmlosen Hobbys nachgehe.

Hobbys sind für mich zum entspannen da.
Zeig mir einen Spieler, für den Rollenspiel nicht Realitätsflucht bedeutet. ;) Rollenspiel ist wie jedes Hobby für jeden der Ausgleich zum stressigen Alltag... oder zumindest wünscht man sich, dass es so ist. Rollenspiel eignet sich hier besonders gut, da man sich eben tatsächlich in eine andere Welt hinein denkt.

Aber es gibt eben Unterschiede darin, was die Menschen in ihrem Alltagsleben stresst: bei manchen mögen das Konflikte im Arbeitsleben sein, bei anderen eher der Frust, Erwartungen (beruflich, in einer Ausbildung, seitens der Familie, ...) nicht gerecht zu werden. Für die ist es entspannend, einmal die Woche ein herausragender Held zu sein. Also ja... ich denke, es gibt viele DSA-Spieler (und Spieler anderer Systeme), die Probleme im Reallife im haben und diese im Rollenspiel vergessen oder - überkompensatorisch - verarbeiten wollen. Ich denke, so gut wie jeder Spieler tut dies auf die ein oder andere Weise. Das ist völlig in Ordnung.

Problematisch wird es dann, wenn das Hobby nicht mehr diesen Ausgleich bieten kann - sei es weil Spieler zusammen kommen, die unterschiedliche Dinge wollen (Held sein vs. harmonische Gruppentätigkeit) oder weil Spieler zwar dasselbe wollen, aber nicht hinkriegen, dass jeder es bekommt. Dann sollte man sich zusammen setzen und drüber reden. Es ist aber auch nicht verkehrt, gleichzeitig der auch vorher in einem Forum um Rat zu fragen, damit Leute mit ähnlicher Erfahrung einem Tipps geben können. Oft ist es in solchen Situationen ja so, dass nur ein Teil unzufrieden ist und den anderen erstmal gar nicht benennen kann, warum genau eigentlich.
von Advocatus Diaboli
12.11.2017 21:17
Forum: Rollenspiel & Spielwelten
Thema: DSA ein System voller Rivalität und Neid? Oder voll Kooperation und Freundschaft?
Antworten: 64
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DSA ein System voller Rivalität und Neid? Oder voll Kooperation und Freundschaft?

Nachricht der Moderation - Eadee

Märzhäsin hat geschrieben: 12.11.2017 16:38Ehrlich gesagt verstehe ich nicht warum es bei DSA dieses scheinbar stark ausgeprägte Konzept von Rivalität, Neid und Screentime zwischen den Spielern und ihren Charakteren gibt. Ich habe manchmal das Gefühl dass es vielen DSA-Spielern nicht um Kameradschaft und Freundschaft innerhalb der Gruppe geht wie es bei anderen Rollenspielen der Fall ist sondern dass sich jeder in einem Konkurrenzkampf mit den anderen Spielern befindet bei dem es offensichtlich darum geht möglichst viel Screentime vom Spielleiter zu erlangen.
Ist das ein DSA typisches Phänomen? Möglich. Ich denke, das gibt es auch in anderen Rollenspielen, aber hier vielleicht extrem. Es hängt sehr von den Spielern ab, ob und wie sehr das auftritt. Oft hat man Spieler, die erst PC Rollenspieler gespielt haben und dort im Single Player epische Helden waren und das jetzt am Spieltisch auch sein wollen mit echtem Publikum. Wenn man gewohnt war, dass der Mehrspielermodus nur PvP ist oder wie gut man in der Bestenliste abschneidet... da bedarf es Umgewöhnung, als Gruppe zu denken. Auch wenn beinah jeder irgendwann verinnerlicht hat, dass man nicht gegeneinander spielt, sondern allenfalls gegen den SL, bleibt häufig der gedankliche Vergleich. Sowas kann auch abfärben. Ich erwische mich selbst öfter dabei, als mir lieb ist und habe nie groß PC Rollenspiele gespielt.
Es hängt tatsächlich auch sehr von dem Char ab, den man spielt. Zum einen sind DSA-Charaktere oft extrem detalliert ausgearbeitet - mehr als in jedem anderen Rollenspiel was ich kenne. Man hat eine höchst komplexe Hintergrundwelt und einen komplexen Char darin. Dadurch will man den Char oft Dinge tun lassen, Wege gehen lassen, auf die einen die anderen SC nicht begleiten wollen oder können - oft hat das gar nichts mit den Abenteuerplot zu tun. Der ist dann mal unwichtig. Da muss die Screentime mal gesplittet werden, damit man seinen Char tatsächlich charakterlich entwickeln kann. Damit sollte man es aber natürlich nicht übertreiben, damit die anderen nicht zu lange Zuschauer bleiben müssen. V.a. sollte es nicht oft sein. Und der andere Punkt ist dann tatsächlich das, was Abdul wohl meint: Die Anteile, die man als einzelner Spieler am Erfolg eines Abenteuers hat. Ein Kämpfer in einer Gruppe voller Kämpfer zu sein, kann sehr frustrierend sein, wenn man immer der schlechteste Kämpfer ist. Aber der einzige Wildnischarakter in einer Gruppe zu sein, die nie durch die Wildnis reist, kann auch frustrierend sein.

Wenn man wert darauf legt, in Sachen Screentime nicht arg hinter anderen zurück zu bleiben, würde ich nach meiner Erfahrung immer davon abraten, einen Wildnischarakter zu spielen. Die meisten Abenteuer sind sehr leicht ohne schaffbar und wenn doch mal Wildniselemente drin sind, ist das schnell mit ein paar Würfen abgehandelt. Gesellschaftsherausforderungen werden eher ausgespielt, Kämpfe zwar auch mehr gewürfelt, aber eben deutlich komplexer und länger. Damit ein Char mit Fokus Wildnis auf mehr Screentime kommt, muss der SL das schon gezielt einbringen. Das sehe ich als "gefährlicher" an als den elfischen Kämpfer. Gekämpft wird immer. vielleicht kämpfen andere besser, aber man hat definitiv was zu tun. Und mit den Buffzaubern kann man auch gut zum Supporter für andere werden und sich so seeehr beliebt in der Gruppe machen. Wenn der Krieger den Mobboss dank Axxelbuff erledigt... naja gut. Viele rondrianische Krieger lehnen sowas ab. Selbst schuld. Wenn sie die Magie nicht wollen und du nutzt sie, dann sollte es nicht schwer sein, mit ihnen mitzuhalten oder sie gar zu übertrumpfen.

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