Die Suche ergab 2 Treffer

von Athax Erbe
13.02.2015 00:15
Forum: Abenteuerbewertungen
Thema: A196 Friedlos
Antworten: 34
Zugriffe: 17241

Re: A196 Friedlos

Soweit ich mich erinnere ist die Szene doch überhaupt nicht zwingend...

War das nicht eher sowas wie eine Option, dass Tula einen Held oder eine Heldin attraktiv findet und in Ihr Bett holen will ?
Dass sie ein "Nein" nicht akzeptiert ist natürlich übel genug, aber da man problemlos die Ganze Szene weglassen kann finde ich das letzlich nicht so problematisch...
von Athax Erbe
27.01.2015 06:21
Forum: Abenteuerbewertungen
Thema: A196 Friedlos
Antworten: 34
Zugriffe: 17241

Re: A196 Friedlos

Mir gefällt diese Abenteuer tatsächlich sehr gut.
Als alter Thorwal Fan hatte ich natürlich einige Hoffnungen als das Abenteuer angekündigt wurde, aber nach "Helden einer Saga" auch eine ordentliche Portion Skepsis - insbesondere nachdem ich las, dass Marada hier eine tragende Rolle spielen sollte.

Um so erfreuter war ich darum als ich das Abenteuer tatsächlich gelesen hatte. Die Geschichte ist spannend und in sich schlüssig und bietet dem Meister sehr viele Alternativen zur vorgesehenen Handlung - was allerdings natürlich auch einige Ansprüche an das Improvisationstalent des Meisters stellt, das gerade bei der Ausgestaltung des "Alltags" der Irrfahrt (also die Zeit zwischen der Schlüsselszenarien) auch sonst ziemlich wichtig und gefordert ist - die "Komlexität Meister : hoch" ist auch hier ernst zu nehmen.

Gerade durch die Alternativen im Handlungsstrang macht das Abenteuer genau das Richtig, was bei "Helden einer Saga" eines der Hauptprobleme war : wo HeS mehrere kritische Plotstellen hatte, an denen das Abenteuer nur dann weitergehen konnte wenn die Helden sich auf eine ganz bestimmte (und oft nur schwer nachvollziebare weise) verhielten, lässt Friedlos tatsäch lich fast alle Heldenentscheidungen zu, ohne zu kippen. Zudem sind die problematischsten Charaktere aus HeS - Ögnir und Marada - hier deutlich entschäft:

Marada weil sie hier
zum einen nicht so widersprüchlich dargestellt wird (ihr unbändiger Jähzorn - der ja in allen ihren Personenbeschreibungen als eines ihrer wesentlichsten und prägendsten Charaktermerkmale dargestellt wird, kommt hier auch tatsächlich zum tragen und schadet ihrer Funktion als Anführerin auch angemessen),
zum zweiten, weil das Abenteuer die Möglichkeit beinhaltet, das die Helden in Opposition zu Marada stehen (Aufgrund der Jurga/Marada-Spaltung Thorwals mMn ein wichtiger Punkt, da sonst, wie bei HeS, vermutlich die Hälfte der Thorwaler Helden nicht (sinnvoll) spielbar wäre,
und zum dritten, weil sie hier auch weniger unsympatisch rüberkommt.

Ögnir
zum einenweil er hier ohne Probleme wegelassen werden kann - das Abenteuer geht an allen kritischen Stellen darauf ein, wie diese Ohne Ögnir funktionieren
und zum zweiten, weil seine Rolle in diesem Abenteuer auch gar nicht erst die eines Motivationslosen und Sinnfreien Quälgeistes ist, der einfach nur als Schikane für die Helden im Abenteuer auftaucht, sondern hier tatsächlich eine klare (und seiner Rolle als Halbgott gerecht werdende) Agenda hat - der Kampf gegen Hranngars Brut.
Das er dieses Ziel auf seine Weise verfolgt und dabei die Sterblichen mit seiner Art der Hilfe manchmal ziemlich fordert und/oder verwirrt ist für mich OK - ein (Halb)Gott für den das Nerven und Demütigen von Sterblichen sein Lebensinhalt ist, passt für mich nicht nach Aventurien - ein (Halb)Gott, der auf eine eher verschrobene Weise (die für die beteiligten Sterblichen bisweilen ziemlich anstrengend sein kann) für die Weltordnung streitet, der aber eben auch, so schwierig der Umgang mit Ihm auch sein mag, tatsächlich eine echte Hilfe ist, der hat sowohl vom stimmigen Hintergrund, als auch vom erzählerischen Wert mMn durchaus seinen Platz in Aventurien...


Es dauerte tatsächlich ein wenig, bis mir beim lesen des Abenteuers aufging, dass hier das Thema von Battlestar Galaktica aventurisiert wurde. Eine solche Adaption einer Story aus Film/Fernsehen oder aus Büchern kann ziemlich schief gehen (wie bei "Die Verdammten des Südmeers") muss aber nicht (wie bei der Phileasson-Saga).

Gerade im Vergleich zu DVdS hebt sich Friedlos hier sehr positiv ab: Bei DVdS wurde das "Fluch der Karibik"-Thema gegen jede Aventurische Stimmigkeit verwendet - quasi nach dem Motto: "so ist mein Plot, und jetzt verbiege ich mir Aventurien, bis ich den Plot genauso hineinknüppeln kann".
Hier hingegen hat man sich über den Nötigen Hintergrund, der den Battlestar Galaktica Plot ermoglicht anscheinend auführlich Gedanken gemacht und es tatsächlich geschafft ihn logisch und passend auszuarbeiten.

Ich habe das Abenteuer bisher nur gelesen und noch nicht gespielt - manche Probleme fallen ja erst beim Spielen auf, das ist bei Meiner Bewertung zu berücksichtigen...

Ein möglicherweise problematischer Punkt ist mir allerdings schon beim Lesen aufgefallen:
Schwarzaxt sollte wirklich nicht als zu schlimm dargestellt werden - wenn die Spieler/Helden den Eindruck kriegen, dass Schwarzaxt für die Flotte nichts nützliches beiträgt, sondern im Gegenteil immer wieder Problem oder sogar Gefahr für die Flotte auftritt, könnte es leicht dazu kommen, dass die Helden den Holmgang auf der Insel der Verlorenen nutzen, um Schwarzaxt zu töten- und das ist bei einem kampfstarken Held kaum zu verhindern. Klar - Schwarzaxt will nur einen Kampf aufs 2. Blut, aber da die eigendliche Tradition des Holmgangs bis zum 3. Blut geht, wäre es ein Leichtes für Schwarzaxts Gegner genau das zu fordern - und mit Berufung auf die Tradition oder Anzweifeln von Schwarzaxts Mut auch mit Nachdruck...
Und selbst wenn es eigendlich nur bis zum 2. Blut gehen soll, kann ein guter Kämpfer auch so einen Kampf mit Schwarzaxts Tod enden lassen - wenn zB. ein Hammerschlag Schwarzaxt von "noch gut Kampffähig" zu "unter -Ko" befördert ...

Das ist aber mehr ein Tipp für die Darstellung der Figuren, keine echte Kritik am Abenteuer, so dass ich überzeugt 5 Punkte gebe.