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von Jassafer al-Alam
01.06.2016 22:05
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Wie du bereits sagtest: "innerhalb der großen Freiherrschaften". Also Baronien und Rittergüter, da alles andere von der Lehensstruktur nicht machbar wäre. Das Problem mit anderen Freiherrschaften ist halt, dass sie eben nicht innerhalb einer anderen Freiherrschaft liegen - auch wenn das geographisch so aussehen mag - sondern ein politisch eigenständiges Gebilde darstellen, wie es auch die alten Abenteuer vielfältig dargestellt haben. Anders ausgedrückt, ein Freiherr ist kein Vasall eines anderen Freiherren, und sei er noch so unbedeutend (politisches Gewicht etc. ist ein ganz anderer Aspekt).
Und was die Kleinstgebiete auf einer Übersichtskarte anbelangt, so kann ich nur einen Blick auf eine Karte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen empfehlen. Kleinteiliger geht es nun wirklich nicht und so ein großes Problem, kleinere Freiherrschaften auf der Karte einzufügen, besteht nun auch wieder nicht. Sicher, es wird unübersichtlich und kleinteilig, aber wenn man die bereits gesetzten Freiherrschaften berücksichtigen möchte, wäre das das Mittel der Wahl gewesen.

Ich glaube aber, dass wir hier nicht auf einen grünen Zweig kommen, da wir unterschiedlicher Ansicht darüber sind, was als inhaltlicher Mangel gewertet werden kann, was auch völlig in Ordnung ist. Ich erwarte von dir lediglich, dass du meine andere Sicht auf die Dinge akzeptierst.
von Jassafer al-Alam
31.05.2016 20:17
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Moment bitte, aber ich habe eindeutig auf die Auflistung der Freiherrschaften auf Seite 11 verwiesen, wo die kleinen Freiherrschaften definitiv nicht aufgeführt sind. Aus der Warte lässt das nur den Schluss zu, dass es die kleinen Freiherrschaften nicht mehr gibt! Wenn dann der Band die kleinen später aufführt, ist das ein handwerklicher Mangel, denn was soll ich jetzt als verbindlich anerkennen? Die Auflistung der Freiherrschaften am Anfang, oder die Relativierung diverse Kapitel später? Wenn ich Zweiteres annehmen soll, so müsste am Anfang zumindest stehen, dass die Auflistung der Freiherrschaften nicht vollständig ist - was übrigens die komplette Übersichtskarte überflüssig machen würde, da die kleinen Freiherrschaften nicht erfasst sind und den großen zugeschlagen werden. Somit sehe ich keinen Grund, von meiner Kritik abzuweichen.
von Jassafer al-Alam
30.05.2016 15:39
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber wenn ihr noch keine passende Spielhilfe habt, ist diese hier sicherlich hilfreich. Ein Problem, die Spielhilfe für DSA4 zu verwenden gibt es allerhöchstens, wenn ihr die neuen Regeln benutzen wollt, aber für den bloßen Hintergrund ist sie verwendbar. Und das sage ich trotz meiner 1er-Bewertung. Das heißt trotzdem nicht, dass dieser Band für diejenigen, die noch kein entsprechendes älteres Werk haben, ein wahres Meisterwerk ist, da es doch eklatante Schwächen aufweist.
von Jassafer al-Alam
30.05.2016 15:08
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Das mit dem Auswürfeln kann man natürlich machen, aber ist es nicht schöner, sich selbst einen passenden Hintergrund, beispielsweise anhand der 20 Fragen aus WdH, auszudenken? Mit einer passenden Spielhilfe und etwas Hintergrundkenntnissen sollte das jedenfalls gut möglich sein. Natürlich geht das Auswürfeln schneller, aber diverse Optionen sind jetzt nicht zwingend typisch andergastisch oder nostrisch, im Gegenteil. Beispielsweise in der Jugend: Der jugendliche Held verliebt sich unsterblich... a) aber der Standesunterschied ist zu groß b) stößt jedoch nicht auf Gegenliebe c) und stößt auf Gegenliebe d) (die einzige für Nostergast typische Variante) doch sein Schwarm stammt aus dem verfeindeten Reich. Der Rest kann alternativ für halb Aventurien gelten und man müsste kaum Optionen anpassen.
Finden sich dann in den weiteren Regionalspielhilfen ebenfalls solche Tabellen?
von Jassafer al-Alam
30.05.2016 12:38
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Vielleicht muss man trotzdem unterscheiden zwischen dem offiziellen Hintergrund und den inneraventurischen Kenntnissen. Für Nostria/Andergast ändert sich ja im Prinzip nicht wirklich etwas und sie können weiterhin ihre Erbfeindschaft pflegen. Die Hintergründe dieses Konfliktes liegen inzwischen ja auch schon so weit zurück, dass kaum jemand noch mit absoluter Gewissheit sagen kann, was wirklich Auslöser für den ersten Krieg war. Nichtsdestotrotz wäre es auch hintergrundweltlich viel interessanter, beispielsweise einem alten Erbschaftsstreit o.ä. auf die Spur zu kommen, als nun mit diesem Hintergrund keinerlei Hinweise über die Ursache des Konfliktes erlangen zu können, da die Spielhilfe das nicht vorsieht. Gewissermaßen ist es also komplett überflüssig gewesen, dieses Mysterium überhaupt aufzuklären. Besser wäre es gewesen, dem Meister quasi freizustellen, sich selbst einen Grund für die Feindschaft auszudenken.

Wie mein Vorposter schon ausführlich dargelegt hat, benötigt man auch keinen mystisch-magisch-göttlichen Hintergrund für einen Konflikt, und sei er noch so groß oder intensiv geführt. Die Begründung mittels der Enge, des Neids etc. macht auch den ganzen Konflikt so viel menschlicher und seine Tragik erfahrbarer.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 22:15
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Das bestreite ich ja gar nicht, auch wenn ich mangels HA keinen Vergleich anstellen kann. Aber ebenfalls recht passend als Vergleich wäre: MIs zu Quanionsqueste Meisterinformationen: Eine der insektoiden Schwarmköniginnen, die im Ewigen Eis eingeschlossen und von einem der letzten Gryphonen bewacht wird.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 21:51
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Ich sehe gerade nicht wirklich, dass dieser Fluch zwingend karmal sein muss. Streng genommen ist es auch kein Fluch, sondern die Ausprägung der Träume des Wesens, welche voller Hass und Wut sind. Gegen eine Art Gottheit spricht auch, dass das Wesen dereinst wohl das Gebiet, wo heute Andergast und Nostria liegen, beherrscht hat, was wiederum eher für einen mächtigen "Potentaten" spricht.
Natürlich wäre es für die Erklärbarkeit inneraventurisch besser, alles als karmal einzustufen - was für einen vergessenen und all seiner Macht verlustig gegangenen Unsterblichen extrem übermächtig wäre - aber prinzipiell könnte es sich auch "nur" um eine Art Verhüllten Meister mit gewaltiger magischer Macht handeln.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 21:29
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Zitat: "Magisch oder mittels Liturgie erkannt werden kann die Beeinflussung durch die Wurzel des Hasses allerdings nicht. Dafür ist sie über die Jahrhunderte wie auch die Tierkönige zu sehr Teil des Landes geworden."
Wie auch immer man sich diese "Profanisierung" des wohl größten aktiven Zaubers in Aventurien erklären kann, wird leider völlig außer Acht gelassen. Sprich, man wird quasi nie auf dieses Mysterium stoßen können, unabhängig mal von seiner Lösbarkeit.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 20:24
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Hallo zusammen,

für das Omegatherion wurde immerhin der Donnersturm und jede Menge göttliche Unterstützung benötigt, aber prinzipiell sollte es wohl möglich sein, mit einem solch insektoiden Wesen fertig zu werden.

Was den Hass anbelangt, so wird in der Spielhilfe gesagt, dass die Entscheidung darüber, wie schnell die einzelnen Stufen der Animosität erreicht werden (Stufe I-IV, erst an Stufe IV erhält man den Vorteil), Entscheidung des Meisters ist. Es wird aber auch gesagt, dass es teilweise Jahre dauern kann, wobei Magier und Bewohner der Grenzregionen stärker betroffen sind als Geweihte oder Stadtbewohner (warum auch immer...). Bei einem Kurzbesuch in den Streitenden Königreichen sollte also nichts passieren, aber wenn man länger dort ist, kann man durchaus mit dem Stufensammeln anfangen. Das richtet sich nach dem jeweiligen Tierkönig, in dessen Einflussgebiet man gerade ist, wobei eine klare Grenze kaum ziehbar ist. Was bei einem Grenzwechsel passiert ist nicht näher erläutert worden, aber vielleicht kann man sagen, dass jemand, der sich primär einem Königreich verbunden fühlt, diesen Hass gegen den jeweiligen Nachbarn auch weiter in sich trägt. Es wäre auch sehr merkwürdig, wenn ein absoluter Nostriahasser kurz hinter Joborn auf einmal anfangen würde, Andergast zu hassen und umgekehrt.
Darüber hinaus spielt die Verbundenheit zum Land eine gewisse Rolle, was schwerlich in Regeln gefasst werden kann. Der Band führt u.a. Bauern, Fischer und Holzfäller auf, die stärker vom Hass betroffen zu sein scheinen.
Zu Kendrar sagt die Spielhilfe ehrlich gesagt nicht viel mehr, als dass es von Thorwal besetzt ist. Über den Eifluss des Hasses dort kann man nur spekulieren.

Ach ja, Goblins und Orks sind ebenfalls in gewissem Maße vom Hass betroffen. Die Orks nennen Andergast sogar "Land des Hasses" und wollten es in den Orkenstürmen auch deswegen schnell durchqueren. Die Goblins schließlich haben wohl irgendwelche alten Kultstätten, an denen sie vor dem Hass geschützt sind, allerdings nicht alle Sippen, sodass auch sie betroffen sein können.

Viele Grüße,
Jassafer al-Alam
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 14:19
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Das ist doch für Helden deprimierend ohne Ende. Meisterinformationen: Da müht man sich im Zweifelsfall ab, das zarte Pflänzchen der Annäherung und des Friedens zu stärken, und dann darf man vom Hintergrund her keinen Erfolg haben, zumindest keinen längerfristigen.Abgesehen davon hat es doch schon unter Efferdan I keinen Krieg mit Nostria gegeben, von kleineren Scharmützeln vielleicht einmal abgesehen. Ich meine, selbst mit einem offiziellen Friedensschluss kann man immer noch den Erbfeind hassen und auf Grund der kaum vorhandenen Kontrolle der Könige über den Adel kann man diesen Frieden auch immer noch brechen, wenn man das denn so ausspielen möchte.
Die Region würde dadurch auch nicht großartig verändert werden, schließlich haben beide Reiche immer noch genug andere Probleme mit Thorwalern oder Orks, um nicht großartige Entwicklungssprünge zu vollziehen.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 14:03
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Ich kann schon verstehen, warum die Autoren eher mehr Mysterien einführen, als da zu entschlacken. Schließlich will man doch der geneigten Spielerschaft ein besonders facettenreiches Ambiente bieten. Dass man dabei schnell über das Ziel hinausschießen kann, zeigt der neu gesetzte Hintergrund recht gut.
Um aber wieder stärker auf die Spielhilfe einzugehen sei noch gesagt, dass diese Verkomplizierung sich ja sowohl auf die inneraventurische Spielwelt als auch auf das Regelkorsett bezieht. Die neue Repräsentation Einhorn für 120 AP ist ja schon angesprochen worden (nur erwerbbar, wenn man selbst ein Einhorn ist) aber auch die Regeln für den Deichbau (hier wird immerhin zwischen fünf! unterschiedlichen Deichtypen unterschieden, vom Notdeich bis zum Winterdeich) sind meiner Ansicht nach überfrachtet und führen somit eigentlich vom erklärten Ziel von DSA5, zu vereinfachen, weit ab.

Edit: Was die ganzen verstreuten Regeln anbelangt, so stellt sich mir auch die Frage, wofür bitte noch die Rüstkammer der Streitenden Königreiche benötigt wird? Die typischen Ahnenzeichen und Waffen sind wohl größtenteils alle schon in der Spielhilfe enthalten - wenn auch wohl nicht alle mit Bildern versehen.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 13:18
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Da kann ich dir nur zustimmen. Gerade für Andergast und Nostria hätte ich mir einen bodenständigeren Hintergrund gewünscht als den, der jetzt gesetzt wurde. Mit den Sumen und Tierkönigen etc. hat man schon genug magische und mystische Elemente für eine Einsteigerregion zusammen. Vor allem ärgert mich, dass hier eine gute Gelegenheit, eine stimmige Erklärung für den Zwist zwischen Andergast und Nostria zu geben, vergeben wurde.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 12:48
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Sumaro hat geschrieben:Was ist denn die "neue" Erklärung für die Erbfeindschaft?
Meisterinformationen: Die Tierkönige waren zumindest auf Dauer nicht in der Lage, den Hass allein zu tragen, sodass sie sich Völker suchten, um ihre Last etwas zu mindern. Jetzt wird jeder, der sich länger in Andergast oder Nostria aufhält, allmählich selbst zum Träger des Hasses. Das kann für Helden, die länger in Andergast spielen, sehr unangenehm werden, wenn man diesen Eingriff in den Charakter nicht haben möchte.
von Jassafer al-Alam
29.05.2016 11:58
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Hallo zusammen,

man sollte fairerweise sagen, dass es sich dabei um eine Fokusregel handelt, die nicht zwingend im Spiel benutzt werden muss. Dennoch ist das ein Detailgrad, der sogar die Regeln zur Artefaktmagie in DSA4.1 alt aussehen lassen kann.

Ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde, aber es gibt jetzt scheinbar auch den neuen Vorteil Hass auf Andergaster/Nostrier. Dieser erlaubt es, bei Nahkampfangriffen gegen Nostrier/Andergaster +1 TP mit Nahkampfangriffen zu erzielen. Der Vorteil ist allerdings nicht mit AP zu erwerben, sondern wird einem Helden mit Erreichen von Animosität Stufe IV automatisch übertragen. Wann die einzelnen Stufen erreicht werden, ist Spielleiterentscheid und hängt von der Länge des Aufenthalts im jeweiligen Königreich ab.
Das ist zwar konsequent hinsichtlich des neu gesetzten Hintergrundes bezüglich der alten Feindschaft, aber ich zweifle doch stark daran, ob das insgesamt eine gute Idee war. Um eine alte Erbfeindschaft zu erklären braucht man schließlich keinen mystischen bzw. magischen Hintergrund.

Viele Grüße,
Jassafer al-Alam
von Jassafer al-Alam
27.05.2016 23:07
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Nun ja, allein das Mysterium um die Nymphe würde ich nicht als generisch betrachten, mal abgesehen von den vorher von mir aufgeführten Punkten.
Zudem wird anscheinend einmal im Monat ein Markt im Dorf abgehalten, was bedeutet, dass Hollerdonk das Marktrecht besitzen muss. So gesehen habe ich tatsächlich mehr Fragen als Antworten bezüglich dieses "typischen" Dörfchens.
von Jassafer al-Alam
27.05.2016 22:14
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Hallo zusammen,

Hollerdonk ist sicherlich zu viel Platz gewidmet worden, aber trotzdem ist die grundsätzliche Idee, ein generisches Dorf präsentieren zu wollen, nicht schlecht, vor allem für Neueinsteiger, die "Im Bann des Eichenkönigs" nicht haben.
Allerdings weiß ich nicht, wie "generisch" Hollerdonk nun wirklich ist und inwiefern es repräsentativ für alle möglichen anderen Dörfer in Nostria/Andergast sein kann.
Dafür ist es für meinen Geschmack viel zu gut befestigt (Erdwall, Palisade, Tortürme), Grenzlage hin oder her - passender war da das Dorf Eberfeld auf S. 72 aus "Ritterburgen und Spelunken", welches als typischer Andergaster Rundling bezeichnet wurde.
Zudem fehlen auf der Karte die größeren Felder des Dorfes, die laut Beschreibung irgendwo dort liegen sollten - und es macht wenig Sinn, diese deutlich weiter außerhalb des Dorfes zu vermuten.
Und was mich ebenfalls irritiert ist die Herrschaft über das Dorf, welches mit ca. 100 Einwohnern durchaus zu den größeren zu rechnen ist. Da würde ich doch eher ein Ritter als Lehnsherrn annehmen, als einen Schulzen - der ja auch wieder von jemandem dort eingesetzt worden sein müsste. Als Erklärung könnte man natürlich sagen, dass man dieses Dorf theoretisch einem passenden Helden zum Lehen geben kann, aber diese Option bietet die Spielhilfe zumindest nicht explizit.

Viele Grüße,
Jassafer al-Alam
von Jassafer al-Alam
26.05.2016 14:17
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Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Hallo zusammen,

den größten Block an neuem Inhalt stellt zweifelsohne der Regelteil dar, ca. 40-50 Seiten, wenn man die "kleineren" Regelkästen in der eigentlichen Spielhilfe mit berücksichtigt. Dann, und ich glaube, dass man das nicht unterschätzen sollte, ist die Schriftgröße gegenüber UdW größer geworden. Das ist positiv für die Lesbarkeit, reduziert aber den eigentlichen Umfang der Spielhilfe, auch wenn ich kaum einschätzen kann, ob der Effekt wirklich relevant ist. Aber auf 192 Seiten angerechnet macht das sicher etwas aus.
Zudem reduzieren die vielen Bilder ebenfalls den eigentlichen Textumfang, weswegen 192 Seiten zunächst einmal gut klingen, aber es de facto weniger sein dürften.

Dann gibt es bspw. mehr bzw. neue Meisterpersonen, wobei auf Grund der teilweise doppelten Aufführung wieder Platz verschenkt wurde. Die 10 Seiten Bestiarium sind gegenüber UdW dagegen komplett neu, inklusive eines deutlich knapper gehaltenen Herbariums samt Werten. Das war halt damals alles in der Zoo-Bot aufgeführt.
Dafür fehlt ein eigener Abschnitt zu den Goblins bzw. Orks in Nostria und Andergast - zumindest für die Goblins gibt es in UdW auf S. 144 eine knappe 1/4 Seite.
Die Historie ist natürlich weitergesponnen worden und stellt jetzt den Zustand 1039/1040 BF dar. Der zusätzliche Absatz über die Gegenwart ist aber lediglich 1/2 Seite lang.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle vielleicht auch noch das Dörfchen Hollerdonk, welches man als Spielwiese für Helden betrachten kann. Die Idee ist prinzipiell auch nicht schlecht, richtet sich meiner Meinung nach aber eher an Neulinge.
Dann gibt es noch zusätzlich diverse Abschnitte, die es vorher nicht oder allenfalls als Unterpunkte gab wie bspw. "Maße und Gewichte", "Handel und Dienstleistungen" - inklusive einer Preisliste und vor allem einer ausführlichen Beschreibung eines Turniers.
Ich habe jetzt sicher nicht alles genannt, hoffe aber, dir trotzdem weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße,
Jassafer al-Alam
von Jassafer al-Alam
25.05.2016 16:32
Forum: Spielhilfenbewertungen
Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Hallo zusammen,

ich habe das Gefühl, mich hier jetzt für meine Rezension verteidigen zu müssen, was eigentlich nicht sein sollte. Sicher ist meine Bewertung subjektiv, aber ich glaube schon, dass ich alle meine Punkte ausführlich begründet habe, und dabei habe ich nicht einmal alle Aspekte beleuchtet.
Beispielsweise fehlte noch, dass sich die vorliegende Spielhilfe teilweise selbst widerspricht. So wird auf S. 128 Bogumil von Langenmar aufgeführt, der als Freiherr von Buchenburg aufgeführt wird. Diese Freiherrschaft gibt es aber laut der Auflistung der Freiherrschaften von Andergast auf Seite 11 überhaupt nicht. Also liegen noch zusätzlich handwerkliche Mängel vor, die leicht hätten beseitigt werden können.
Natürlich ist der Band für Neueinsteiger deutlich nützlicher als für mich, der ich nun schon lange DSA spiele und vor allem Andergast gut kennengelernt habe.
Aber ich habe mich bei meiner Bewertung von der Frage leiten lassen, wie mir die Spielhilfe gefallen hat und eine entsprechende Bewertung abgegeben.

Viele Grüße,
Jassafer al-Alam
von Jassafer al-Alam
24.05.2016 01:03
Forum: Spielhilfenbewertungen
Thema: VG01 Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast
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Re: Die Streitenden Königreiche Nostria und Andergast

Hallo zusammen,

ich habe mir kürzlich den Band zugelegt, allerdings mit diesem Cover, weil ich es nicht eingesehen habe, mehr Geld dafür auszugeben. Dennoch stört es mich massiv, da mein Verständnis eines phantastischen Realismus überhaupt nicht mit dieser exorbitant unrealistischen Szene in Einklang zu bringen ist.

Doch fangen wir vor an:
Der Band hat 192 Seite, ist vollfarbig und enthält eine beiliegende Karte in DIN3, welche die Region abbildet. Dies liegt leider ohne Kartentasche bei, sodass sie mir beim ersten Öffnen des Bandes prompt entgegensegelte.
Gegliedert ist der Band mehr oder weniger in einen inhaltlichen und einen regeltechnischen Teil, wobei letzterer sicher 1/4 des Bandes einnimmt.
Dem Inhaltsverzeichnis angeschlossen ist noch eine Übersicht über die in diesem Band zusätzlich abgedruckten Regeln und Tabellen sowie Karten, was ich vorbildlich finde, da es langes Suchen und Blättern erspart.
Die Karten sind allgemein sehr praktisch, entsprechen aber weitestgehend den alten Varianten, von kleineren Änderungen einmal abgesehen. Besonders nützlich ist die politische Übersichtskarte, die alle Bombasteien Nostrias und alle Freiherrschaften Andergasts aufführt.
Zumindest für Andergast frage ich mich an dieser Stelle aber, wo solche Freiherrschaften wie Dragenstein oder Dreiseenbroich geblieben sind, die in älteren Abenteuern etabliert wurden. Ich kann nachvollziehen, dass man mit den zahlreichen Kleinstfreiherrschaften aufräumen wollte, aber hier hätte ich eine Ingame-Erklärung erwartet wie eine große Landreform König Wendelmirs o.ä.
Die an den allgemeinen Überblick anschließenden Abschnitte zur Geographie sind extrem knapp gehalten und bleiben sehr oberflächlich - ein Eindruck, der sich immer mehr verstärkt hat.

Anschließend finden sich kürzere Beschreibungen zu den einzelnen Landschaften, natürlich inklusive Bildern, was ganz nett ist, aber manchmal auch extrem überflüssig, da es unnötig Platz wegnimmt. Insbesondere im Andergaster Kontext wurden - vor allem in späteren Kapiteln - auch diverse Bilder aus "Satinavs Ketten" bzw. "Memoria" verwendet, welche ich prinzipiell schön finde, aber im vorliegenden Band einfach nur unpassend.
Der Abschnitt über die Städte und Dörfer ist dennoch problematischer, da hier alphabetisch alle nennenswerten Örtlichkeiten aufgeführt werden und nicht klar zwischen den Königreichen unterschieden wird. Lediglich ein kleines Eichenblatt (Andergast) bzw. eine Salzarele (Nostria) kennzeichnen die Zugehörigkeit des jeweiligen Ortes zum jeweiligen Königreich.
Die wichtigeren Städte erhalten ausführlichere Beschreibungen und auch Stadtpläne (Andergast, Joborn, Nostria, Salza und Salzerhaven sowie Teshkal), was praktisch ist, aber das zusätzliche Kartenset zur Spielhilfe irgendwie überflüssig macht. Lediglich die Ingamekarte (die ich aus diversen Gründen für problematisch halte) und das Poster (mit diesem unsäglichen Cover der Spielhilfe) sind hier nicht enthalten und nur wer die Karten unbedingt eine Nummer größer haben möchte sollte da zugreifen.
Die Beschreibung von Hollerdonk schließlich kann wohl vor allem als Zugeständnis an unerfahrenere Spielleiter verstanden werden, da sie recht ausführlich ein generisches Dorf in der Waldwildnis schildert, wahlweise auf nostrischer oder andergaster Seite bespielbar.
Die folgenden Abschnitte widmen sich der Kultur und Wissenschaft, bleiben aber alle recht kurz und gehen nicht in die Tiefe.
Doch was mich hier besonders geärgert hat ist die Darstellung der Adelshierarchie, hier beispielhaft für die Andergaster wiedergegeben. König - Freiherren - Ritter. Und das wars. Dazwischen gibt es keine Ränge, auch wenn auf S. 10 der Spielhilfe der Graf von Thurana zitiert wird. In gewisser Hinsicht ignoriert der Band hier komplett die mittleren Ränge des Adels (u.a. auch Barone), subsummiert aber diverse Professionen unter den Begriff "Beamtentum". Abgesehen davon, dass ich den Begriff in diesem Setting für äußerst unpassend erachte, würde ich bspw. einen Herold jetzt nicht als "Beamten" betrachten. Das kann man besser unter Adel oder Freie subsummieren.
Dafür erhält der Rat der Recken eine komplette Seite, inklusive eines Recken Simias... Wo der auf einmal herkommen soll ist mir völlig schleierhaft, vor allem wieso sich auf einmal der Glaube derart geändert hat.

Weitere Abschnitte widmen sich dem Militär und, ganz wichtig (Ironie), Spiel und Sport. Nach einer Seite Beschreibung von Brettspielen o.ä. widmen sich schlappe sieben Seiten dem Ritterturnier, von der Anmeldung über den Ablauf und einzelne Disziplinen, inklusive einer Regelung für die Durchführung eines Baumstammweitwurfs. Diese Passagen wirken größtenteils so, als wären sie 1:1 aus den entsprechenden Beschreibungen des Turniers in Andrafall im Band "Die Zuflucht" übernommen worden. Aber mich stört hier vielmehr die Gewichtung, die das Turnier erfahren hat. Stattdessen hätte man viel besser weitere regionale Besonderheiten, Sitten, Bräuchte, Glaubensvorstellungen o.ä. ausführen können oder schlicht die zu kurz geratenen vorherigen - und auch folgenden - Abschnitte ausführlicher gestalten.
Nicht an Ausführlichkeit gespart wurde zumindest beim Bestiarium. Auf 10 Seiten werden neue bzw. altbekannte Kreaturen präsentiert, die aber in einem entsprechenden Kreaturenband besser aufgehoben gewesen wären. Um einen Überblick zu behalten muss man nun wohl alle Regionalbände erwerben, um die Werte aller Kreaturen (und z.T. auch Pflanzen) zu erhalten. Das gilt aber auch für die Professionen, die später in dieser Spielhilfe noch vorgestellt werden wie die beiden Magierprofessionen aus Andergast und Nostria.

Das Kapitel "Rang und Namen" schließlich wartet mit einigen recht schönen Porträts auf nostrischer (vor allem Yolande II. und Albio III. sind gut getroffen) und einigen merkwürdigen auf andergaster Seite auf. Bei den Andergastern stört mich maßgeblich die Kleidung, die teilweise besser ins Horasreich passen würde - und das bei einem von Arbogast erzogenen und ausgebildeten Sumen (nicht Yehodan).
Zudem stört mich massiv, dass gerade die wichtigen Persönlichkeiten mit ihrer Beschreibung nicht fassbar werden. Ihre Agenda, Ziele, Motivation, all das bleibt diffus, wenn nicht komplett undurchsichtig. Zudem fehlen mir die Überblickskästen, wie sie die alten Regionalspielhilfen in DSA4 hatten - also Alter, Finanzkraft, herausragende Eigenschaften, Vor- Nachteile, Verwendung im Spiel. Insbesondere der letzte Aspekt ist mir besonders wichtig und da er hier quasi nicht vorkommt ist es in meinen Augen ein eklatanter Mangel.
Dies hat UdW deutlich besser gemacht, und dort stand deutlich weniger Platz zur Verfügung. Ich verstehe auch nicht wirklich, warum dann im Teil "Geheimnisse der Personen" diese Angaben gemacht werden, inklusive Beschreibungen des Äußeren, die nun wirklich keine Geheimnisse sind. Und die Verwendung im Spiel bleibt auch hier teilweise unklar, selbst wenn ein Absatz dazu geschrieben steht.
Da hilft es auch nicht, dass sich diverse unwichtigere Meisterpersonen ohne Porträt, dafür mit Geburtsdatum, anschließen. Diese sind teilweise interessant, aber meist erfährt man viel zu wenig über sie, um sie sinnvoll einzusetzen, mehr noch, sie sind größtenteils austauschbar, oder völlig abstrus. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Edeldame Hulda von Thurana, deren einziger Daseinszweck es zu sein scheint, sich von Helden retten zu lassen. Das wirkt so, als wollte man an der Stelle schnell noch ein bisschen die Seite auffüllen, damit sie nicht gar so leer wirkt. Aber dafür dann so eine unbrauchbare Meisterperson einzuführen ist schon fast eine Frechheit. Immerhin kann sich jeder, der eine Dame in Not benötigt, diese schnell selbst ausdenken.

Die Geschichte der Streitenden Königreiche schließlich ist deutlich zu knapp geraten und insbesondere finde ich es nicht hilfreich, dass nostrische und andergastsche Geschichte hier nicht voneinander getrennt wurde, sondern innerhalb eines Zeitabschnitts beide Reiche mehr oder minder parallel behandelt werden, was der Übersicht nicht gerade dienlich ist. Zudem - und da stimme ich meinem Vorposter uneingeschränkt zu - ist die jüngere Geschichte viel zu knapp zusammengefasst.
Ich hatte nach dem Lesen das Gefühl, gegenüber UdW nicht wirklich etwas Neues erfahren zu haben, und das ist angesichts des jeweils zur Verfügung stehenden Platzes doch recht traurig.

Nun schließen sich zahlreiche neue Regeln an, die ich aber nicht kommentieren werde, da meine Gruppe die Regelumstellung auf DSA5 nicht mitgemacht hat und auch nicht mitmachen wird. Zu den Mysteria et Arcana möchte ich hier aus Spoilergründen keine Stellung beziehen, aber wie wirken ebenfalls nicht unbedingt besonders spannend.

Was kann man abschließend über diesen Band sagen, außer, dass er ein paar schöne Bilder enthält - auch wenn mir der neue Stil nicht zusagt? Er bleibt oberflächlich, bricht häufiger mit alten Setzungen und manchmal fehlen diverse Informationen einfach (z.B. die Agenda von Meisterpersonen). Mir kommt es so vor, als stünde neben einem deutlichen Anstieg der graphischen Qualität ein eklatanter Abfall der inhaltlichen, was ich nicht akzeptabel finde. Dann wären mir schlechtere Bilder lieber, wenn dafür der Inhalt gut wäre, aber umgekehrt stellt der Band somit seinen eigenen Nutzen als Regionalspielhilfe in Frage. Insgesamt ist der Band in meinen Augen also mehr als enttäuschend, teilweise habe ich mich richtiggehend über ihn geärgert.
Da für mich der Inhalt so viel wichtiger ist als die netten Bilder, vergebe ich an dieser Stelle 1 Punkt.

Viele Grüße,
Jassafer al-Alam

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