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von Sumaro
14.05.2017 09:10
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@ Curthan

Hmmm, ich finde es ja höflicher und netter, wenn man mich anspricht und nicht in der dritten Person über mich spricht.

Allerdings sehe ich deinen Punkt jetzt in dem aktuellen Fall als an der Kritik vorbei. Denn es geht ja nicht um "mein" persönliches Steckenpferd, sondern schlicht und ergreifend um eine Einbindung in den Hintergrund. Bei Pardona bin ich ja froh, dass die Redaktion jetzt die Finger von ihr lässt, aber das ist ja auch ein besonderes Reizthema für mich gewesen. So etwas trifft dann bei Niobara und bei den Theaterrittern nicht zu.

Ich empfinde es allerdings noch immer als Totschlagargument, denn natürlich macht jeder Fehler und man hat unterschiedliche Ansichten, aber gerade ein Autor, der sich an die umfassende Geschichte von DSA heranwagt sollte sich damit eben auch umfassend auseinandersetzen. Und gerne kann man sich ja auch vorher schon hier in Foren Hilfestellungen holen zu Themen. Ist ja nicht so als würde man keine Hilfe leisten wollen oder als wäre das "Expertenwissen" nicht verfügbar.
von Sumaro
14.05.2017 01:08
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@ Curthan

Klingt jetzt ein wenig nach Totschlagargument. Dass man es nicht für alle perfekt machen kann, bedeutet ja nicht, dass man es nicht generell besser machen kann.
von Sumaro
13.05.2017 12:23
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Kommt drauf an, die einfachen, kleinen Themen kann man problemlos auch weniger anspruchsvoll gestalten, sie sind nicht zwangsweise mit viel Aufwand verbunden und bei einem Umfang von 16 Seiten beispielsweise kann man außer Setting, Plot und grundlegendes, wenn noch Bilder und Disclaimer dazu kommen, eben auch nicht viel mehr beschreiben, zumal nicht wenn man den Anspruch hat, dass das Abenteuer ohne Regionalspielhilfen etc. spielbar sein muss.
von Sumaro
13.05.2017 11:01
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@ Klickklack

Niemand sagt, dass sie es nicht sein können. Es ist eben das Spiel auf einer weniger einflussreichen Ebene, auf der man agiert. Aber es braucht weniger Aufwand generell, um diese Ebene zu beschreiben und zu gestalten. Man muss sich nicht durch ein Dutzend Quellen zum Hintergrund schlagen, um dem Deichbauer und seiner Familie eine komplexe Geschichte aus Tragödie und Drama angedeihen zu lassen und wenn das Problem innerhalb dieser Ebene nicht gelöst wird, hat es auch kaum Einfluss auf das Drumherum, sprich die Einbindung des Settings ist weniger essentiell. Die Dorfgemeinschaft ist dann vermutlich der größte Rahmen in dem man denken muss und man geht nicht gleich auf die Ebene des Reiches und der gesamten Gesellschaft (wie das z.B. bei den Theaterrittern im Bornland der Fall wäre).

Das bedeutet für mich als Autor natürlich weniger Arbeit, die ich dann in die Charaktere stecken KANN (und nicht mal zwangsweise muss, denn seichte Unterhaltung hat ja auch problemlos ihren Stellenwert und man kann auch diese Ressource an die SL auslagern und ihnen einfach nur auf ein paar Seiten die Bühne mit Namen und Orten bereiten, denn dramaturgisch gehen die aktuellen Abenteuer jetzt auch nicht sonderlich in die Tiefe).

Wenn ich aber ein Thema wie die Theaterritter bediene, zusammen mit namenlosen Verwicklungen, alten Geheimnissen, Riesen, Drachen, Mythen etc. dann erwarte ich deutlich mehr als wenn ich höre, ich soll dem Deichbauern dabei helfen seine Arbeit zu erledigen. Bei den Theaterrittern habe ich deutlich mehr Erwartungen und gerade wenn ich viel Marvel bringe, muss ich es auch zuende denken. Denn auch Marvel Cinema mutet dem Zuschauer doch Einbindung der Konsequenzen, Zusammenhänge von politischem Intrigenspiel, das Drama des Menschen unter Übermenschen, soziale Konflikte und Bewältigungen etc. zu.

Woran man mehr Spaß haben kann sei mal dahingestellt und ist auch Geschmackssache, aber die Arbeit mit einem bestehenden Hintergrund, den man umfassend einbinden sollte, um dem Thema gerecht zu werden, sehe ich deutlich mehr bei den Theaterrittern als beim Deichbauern.
von Sumaro
13.05.2017 10:32
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@ Wellentänzer

Ja, bei aller vermutlich gewollter Arroganz (ich unterstelle dies jetzt einfach mal, denn wenn du weißt, wie du wirkst, hättest du ja auch ganz bewusst eine andere Formulierung wählen können, um eben jenen Eindruck zu vermeiden), du verstehst den Kern der Problematik noch immer nicht.

Es geht darum, dass gewisse Konzepte in Aventurien bereits stark verankert sind. Es gibt einen starken Hintergrund und eine entsprechende Einbindung dazu in diesen Themen. Diese Themen zu behandeln erfordert daher einen deutlich höheren Aufwand und ein deutlich tieferes Eintauchen in die aventurische Geschichte, die Hintergründe und das Flair dieser Spielelemente, als es beispielsweise der neu gesetzte Deichbauer tut, der keinerlei aventurischen "Ballast" mit sich bringt.

Ein Thema "Theaterritter" hat sehr viel mehr Fäden an sich gebunden als das Thema "Deichbauer" und aus diesem Grund auch sehr viel mehr Umfang und Hintergrund, der berücksichtigt werden will, um dieses Thema innerhalb der Spielwelt angemessen einzufangen und zu setzen. Wenn ich an der Historie der Theaterritter drehe oder ihre düsteren Geheimnisse enthülle erzwinge ich dadurch eine Vielzahl von weiteren Entwicklungen, weil dieses Thema inmitten eines Netzes aus Plotfäden und Geschichte liegt. Was ich mit dem frei erfundenen und kleinen Deichbauern tue ist hingegen relativ belanglos und muss auch nicht großartig berücksichtigt werden, denn dessen Leben und Existenz ist (zumindest nicht per se) mit dem Hintergrund in umfassenderweise verknüpft.

Daher KANN ich dort Tiefe schaffen, aber ich MUSS es nicht. Während ich bei einem Thema wie den Theaterrittern eben jene Tiefe, Vielfältigkeit und Berücksichtigung des Hintergrundes erwarte und auch für notwendig halte, um dem Thema gerecht zu werden.

Und natürlich ist auch die Vorbereitung auf das Deichbauer-Abenteuer per se geringer, weil es weniger Referenzen geben wird. Ich kann dort natürlich auch viel Arbeit investieren und auch dramaturgische Tiefe erzeugen, in dem ich zu anderen Themen verknüpfe etc. pp. aber letztlich liegt der Unterschied im Aufwand und der Tiefe, in der Verknüpfung mit dem Hintergrund und dem Austarieren aller bisherigen Events zu dem Thema. Von einer Niobara erwarte ich andere Prophezeiungen und mehr Beschäftigung und Vertiefung mit dem Hintergrund als beim AB "Das Vermächtnis der Rabenhexe" bei dem man den Visionen einer fahrenden Seherin nachgeht.

@ Hotzenplotz

Stimmige und packende Darstellung sind gerade im AB besonders wichtig, um den SL anzuleiten und zu inspirieren. Manchmal können das einzelne Sätze oder Bilder sein, die schon genug dazu beitragen, manchmal Passagen, die ein stimmiges Bild vermitteln.

Ich z.B. würde sehr positiv die Darstellung Borbarads in der G7 als solch ein Element begreifen. Dort wird sein Wesen eingefasst, auf einer Seite, was mir persönlich sehr viel gegeben hat, um sein Handeln, seine Darstellung und seine Motivation zu greifen und auch entsprechend aufzubauen.

Aber wie du schon sagst, dass erste was ich von einem AB erwarte ist auch, dass es mir seine gesamte Geschichte erzählt. Das passiert leider viel zu selten mittlerweile. Gerade auch die Einbettung in den Kontext der Spielwelt wird häufig völlig außen vor gelassen, was natürlich den Eindruck von Planlosigkeit erzeugt.
von Sumaro
13.05.2017 00:42
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@ Wellengänger

Wir reden wohl offenbar aneinander vorbei, denn ich sagte bereits, dass es nicht um die emotionale Tiefe geht, sondern um die Tiefe im Hintergrund und dem der intellektuellen Anforderung. Einem Deichbauer zu helfen entwickelt eben nicht die gleiche tiefe Verwicklung im Hintergrund, wie sich mit dem Mythos der nostrischen und andergastischen Feindschaft zu befassen und es hat auch weder die Tragweite noch die gedankliche Beanspruchung, die es braucht um z.B. Diplomatie zu betreiben oder sich mit uralten Legenden, mystischen Wesen und politischen Systemen zu befassen.

Wird es dadurch weniger wert als Spielerlebnis? Das hängt vom Spieler ab. Aber es braucht definitiv weniger Aufwand und Vorbereitung, da der Plot deutlich simpler ist und die Verwicklungen deutlich überschaubar, ebenso wie die Auswirkungen klar begrenzt.
von Sumaro
12.05.2017 20:24
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

@ Wellengänger

Wenn ich Themen in Abenteuern aufgreife, die im Hintergrund tief verwurzelt sind, wie der Namenlose, die Theaterritter, Niobara u.ä. dann sollte ich denen auch versuchen gerecht zu werden. Wenn ich das nicht will/kann, dann sollte ich eben ein "Rübenernte" 2.0 schreiben oder ein "Deicherbe". Da hat man dann kleine, sehr übersichtliche Szenarien, die nicht mehr wollen als kurzweilig zu unterhalten.

Was tue ich in Deicherbe? Ich arbeite mit einem Deichbauern zusammen einen Deich zu bauen und nachher einen Fluch von ihm aufzuheben in dem ich zu NSC X laufe, der das MacGuffin der Fluchheilung besitzt. Fair enough, seichte, leichte, spielerische Kost ohne großartigen Tiefgang. Natürlich kann ich da große Emotionen einbringen, mich besonders involvieren in Mitgefühl und Empathie für den Deichbauern, seine Familie und sein Schicksal, aber ich berühre keine großen Themen der Spielwelt. Anders ist das, wenn ich dem Erbe der Theaterritter folge, Massenvernichtungswaffen finde, namenlose Invasionen stoppe, Riesen entfesselte und auf einen Landstrich loslasse usw. usf.. Da muss eine ganz andere Bandbreite und Tiefe bedient werden, weil ich mich hier als Autor offenbar auch sehr freimütig an aventurischem Hintergrund bediene und den muss ich dann auch darstellen und beleben.

Der Autor also selbst setzt seinen Standard. Ich erwarte nicht von einer Märchenanthologie, dass sie irgendwas anderes als kitschige Märchenaufbereitung bietet. Ich weiß das, ich kaufe es mir nicht. Aber wenn ich eine Kampagne über Theaterritter sehe, dann weiß ich als Kenner Aventuriens "Wow, da ist echt viel Stoff drin, eine Hochzeit als Rondras Erwählte, der Eroberung des Bornlandes, der tiefe Fall durch namenlose Umtriebe und viele verborgene, dunkle Geheimnisse, die noch heute mit Propagande zugeschüttet und überdeckt werden, die jetzt sicherlich beleuchtet werden!" und wenn das dann eben nicht geschieht, dann sehe ich darin ein Versagen des Autors und der Geschichte.

Worin du allerdings irrst ist, dass ich irgendeine Art von "fairem" Zugang zu DSA5 haben muss, bzw. zu den Werken. Ich kann ganz klar zeigen, was fehlt. Ich mache das auch gerne, das dann auch objektiv und transparent. Nur ist das mit Sicherheit nicht "fair", weil ich ja diese Erwartung habe. Jemand anderes mag, ganz überspitzt formuliert, schon glücklich sein, wenn der Band in Farbe ist und damit zufrieden sein. Ich lege meine Kriterien offen, denen kann man zustimmen oder auch nicht. Mehr ist es nicht. Fair ist allerdings sowas nie, denn meine Prioritäten speisen sich aus meinen Vorlieben und meinen Erwartungen, die ich auch an den Hintergrund und die stringente Geschichte anlege. Ich wüsste auch nicht wie ich "fair" sein sollte, innerhalb eines Meinungsbildes. Jeder der anderer Meinung ist, kann das gerne sein, vollkommen akzeptiert, dass ist ausreichend fair, wie ich finde.

@ Hotzenplotz

Es geht weniger um Barbiespiel als darum gute und dramaturgisch wertvolle Elemente des Hintergrundes auch so zu verkaufen. Sollte eine Kampagne rund um die Theaterritter nicht auch gerade den "Neuen" genau diesen Flair vermitteln, den die alten Hasen schon erwarten? Sollte man nicht von dem großartigen Ritterorden, der Löwinnenschwerter und Heilige hervorgebracht hat, erzählen und die düsteren Geheimnisse, das Wechselspiel mit Politik, verklärtem Mythos und dem Wispern namenloser Versuchung ebenso für diese Spieler zugänglich machen, die noch nicht solange bei DSA sind? Wird das Spielerlebnis dadurch nicht für alle noch cooler, wenn man die Historie des Kreuzritter-Ordens von DSA in seiner Dramaturgie miterlebt und aufdeckt? Ich denke, dass gerade die neuen Spieler es auch verdient haben, hier eine coole Kampagne zu einem großen Thema von DSA erleben zu dürfen und nicht mit "Füll-Folgen" abgespeist zu werden, die mit dem Plot und der Idee dann wieder nichts zu tun haben.

Und nein, dafür braucht es definitiv KEIN ausschweifendes Geschwurbel. Dazu reichen, richtig geschrieben, ein bis zwei Seiten, die dem SL vorne weg mitgeben, was hier geschehen wird und die inspirieren können. Das DSA zum Geschwurbel neigt sieht man ja in allen Bereichen. Oft wird unnötig viel Platz mit vollkommen unsinnigem Kram verschwendet, anstatt sich eben darauf zu konzentrieren Stimmung zu machen. Es ist jedoch ein Mythos, dass Tiefe im Hintergrund zusammen mit einer stimmigen und packenden Darstellung nicht vereinbar wären mit einsteigerfreundlich oder auch gut zu lesen.
von Sumaro
12.05.2017 15:42
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Wir hatten in DSA eine Weile ein Hetzen von einem "The next big Thing" zum nächsten. Ich begrüße daher prinzipiell eine Rückkehr zu simpleren, weniger weltbewegenden Abenteuerkonzepten. Dabei dürfte nur die Zerstörung Arivors wirklich etwas Größeres während DSA5 gewesen sein. Denn, wenn ich es verabsäume im Kleinen dramaturgisch das zu säen, was später aufgegriffen werden soll, und nicht die Ruhe vor dem Sturm habe, wirkt schnell einmal ein pathetisches Großereignis wenig packend und klobig konstruiert.
Ich picke mir nur mal das raus, da ich finde, dass hier ein Fehlschluss vorliegt. Schaut man sich die Abenteuer an, wollen die alle richtig großes. In der Theaterritter-Kampagne gibt es Meisterinformationen: Drachenreiter, befreite Riesen, ein Heer des Namenlose, eine Massenvernichtungswaffe der Goblins, eine Erwählte des Kor, uralte, machtvolle Feenwesenund einiges mehr, genug um das Epiko-Meter durch die Decke zu jagen. Nur wird es eben nicht eingebunden. Es wird nicht in den Kontext gesetzt. Niemand wundert sich über Wunderwaffen aus der alten Zeit oder über Personen, die Monster abrichten. Was in "Mit wehenden Bannern" eine gewaltige Besonderheit war (eine Kriegsfürstin mit an sich gebundenem Drachen) ist in der Theaterritter-Kampagne "ganz normal", es gibt sogar einen Haufen halbstarker Zwergensöldner, die "Drachenkampftaktiken" freimütig beibringen (auch hier wieder keine Relation zur Spielwelt, zur Historie, zu nichts).

Niobaras Vermächtnis, was soll denn da kommen von der berühmtesten Schülerin Rohals? Anscheinend nur spannende Soduko, aber Erkenntnisse offenbar nicht. Man will groß, man baut klein und leider ohne Kontext. Das finde ich ja so bedauerlich.
von Sumaro
12.05.2017 13:35
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Um klarzustellen, was ich meine wenn ich von Tiefe spreche: Damit meine ich Motivation, Plausibilität, Entscheidungsebenen, Dramaturgie u.ä. Dinge. Nehme ich mir Niobaras Vermächtnis heraus, dann erwarte ich dort, dass man sich mit rohalscher Philosophie auseinandersetzt, mit Einsichten in das Weltgeschehen und mit dem Vermächtnis einer der größten Philosophinnen und Seherinnen, die der DSA-Hintergrund kennt und benannt hat. Ich erwarte, dass ich auch einen Konflikt um Erkenntnis vs. Sicherheitsbedürfnis auftue, dass sich Freiheitsphilosophie an göttergefälliger Propaganda reibt und dass ich als Spieler und Spielleiter mit einer Idee aus dem Abenteuer komme, was die Zukunft bereithalten mag.

Stattdessen bekomme ich ein wenig Sightseeing, ein bisschen gekloppe und am Ende die Botschaft, dass niemand was weiß, aber alles möglich ist. Danke, das wusste ich dann auch vorher.

Ähnliches mit der Theaterritter-Kampagne. Ich will ein Spannungsfeld, ich will Tiefe in dem Konflikt zwischen dem romantisierten Bild des Ordens, den Erkenntnissen die Auftauchen und den Verwürfnissen, die sie bedeuten können. Meisterinformationen: Wenn eine namenlose Invasions-Armee an die Tür klopft, dann will ich eine Aufbereitung dafür, eine Vorbereitung und Hintergründe. Ich will nicht durch vier Bände voller belanglosen Schatzjagden stolpern, in denen ich "wichtige" NSC kennenlerne, deren Motivation im besten Fall hanebüchen im schlimmsten Fall absurd ist und deren Handlungsweisen dazu verleiten sich mit der Hand vor den Kopf zu schlagen.

Ja, mag sein, dass dies der neue Trend ist, seichte, plätschernde, stupide Unterhaltung auf einem sehr schnell zugänglichem und auch sehr ausgetretenem Niveau. Gleiches erlebe ich bei D&D5 auch gerade in den Abenteuern. Da geht es eben mehr darum wo man wann welche Monster klatscht oder das magische MacGuffin abwirft, als darum, ob die Geschichte so einen Sinn ergibt. Aber das ist für mich kein unterstützenswerter Trend.

Sicherlich kann man damit auch neue Leute gewinnen, aber mich verliert man eben damit und ich habe durchaus das Geld und die Leidenschaft, mich in die Dinge, die mich wirklich begeistern zu investieren. Nur bei DSA ist das leider nicht mehr so. Ich bedauere, dass es in die Untiefen seichter Belanglosigkeit zugunsten von breiter, aber eher desinteressierter Kundschaft abgleitet, während man es noch vor gar nicht so langer Zeit durchaus besser gemacht hat.
von Sumaro
11.05.2017 21:09
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Das Regelwerk, welches den Abenteuern zugrunde liegt ist doch auch vollkommen zweitrangig, was motivieren könnte, wären gute Geschichten. Nachdem ich jetzt mal Niobaras Offenbarung gelesen habe, bin ich dahingehend mal wieder sehr enttäuscht, denn letztlich ist das Ergebnis der Hellsicht der größten und bekanntesten Hellseherin und Rohalsschülerin ein Meisterinformationen: Kann schlimm kommen oder auch nicht, weiß nicht genau, aber vielleicht passiert was davon und sowas motiviert mich ehrlich gesagt nicht, mich irgendwie an der inneraventurischen Entwicklung zu beteiligen.

Mag sein, dass DSA5 ein wirtschaftlicher Erfolg ist, ich hoffe es durchaus für die Angestellten, die sollen ja davon leben können, aber für mich ist es schlicht kein Erfolg und wenn das die neuen Geschichten sind, wie sie die Theaterritter-Kampagne auflegen, mit MacGuffin und Plotlöchern und keinem Hauch von wirklich lebendigem Hintergrund und entsprechender Tiefe, dann bleibe ich auch weiterhin untätig und unberührt von der Geschichte und das obwohl ich früher wirklich, wirklich viel Zeit in DSA investiert habe.

Aktuell kommt da einfach nichts gutes bei rum. Das ist auf dem Niveau von D&D-Abenteuern und da bin ich zugegeben auch immer wieder extrem unterwältigt, seit ich mich dort einlese.
von Sumaro
03.05.2017 20:08
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Ich glaube, dass meine Stimmungsmache massiv überschätzt wird, aber nehme das Kompliment gerne an.

Was DSA5 betrifft habe ich eigentlich immer sehr handfest auf die Regelmechaniken geschaut und diese zerpflückt, etwas was dann wieder weniger gut aufgenommen wurde. Einen persönlichen Strauß habe ich mit dem Regelwerk nicht zu fechten, dafür ist es mir zu gleichgültig und meine Spielrunden einfach zu unabhängig von Regeleditionen.

Leider ist meine Zeit in den letzten Monaten auch zu knapp geworden, um die aktuelle Entwicklung von DSA zu verfolgen und sie versinkt für mich auch zunehmend in der Bedeutungslosigkeit. Die letzte Großkampagne aus dem Hause Ulisses hat es für mich leider nicht über Drachenchronik-Niveau hinausgeschafft (Thema cool, Umsetzung nicht so) und damit ist auch das Interesse an der dramaturgische Entwicklung des Metaplots abgeflacht.

Sollte ich also wirklich ein "Meinungsmacher" sein, was ich ehrlich gesagt bezweifle, dann wäre wohl eher Desinteresse meine Meinung in den letzten Monaten und meine Nachfrage an Teichdragon war in der Tat ernst gemeint. Unternehmenszahlen finde ich aktuell viel spannender als die neuen Gerüchte welche Zusatzinhalte es jetzt zur Siebenwindküste gibt und welches Abenteuer sich mit Feenbarden beschäftigt.
von Sumaro
02.05.2017 23:09
Forum: Allgemeine Diskussion
Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Kannst du sicherlich recht schnell finden. Ulisses hat doch mal Übersetzer im Fankreis gesucht (und da recht schlecht bezahlt, laut Aussage einiger Übersetzer im Forum) und in dem Rahmen haben sich auch ein paar Autoren geäußert.
Wenn ja jetzt Geld in die Kasse kommt, kann man das ja direkt an diese Leute auch weitergeben und seine hart arbeitenden Fan-Mitarbeiter besser bezahlen.

Aber da du der Beilunker Reiter von uns bist, kannst du doch einfach mal Erkundigungen einholen, was mit den neuen Gewinnen gemacht wird, bzw. wie es mit den aktuellen Gewinnen aussieht? Wie gut geht es dem Rollenspielverlag mit der Lizens an unserer Lieblingsspielwelt?
von Sumaro
02.05.2017 22:21
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Thema: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co
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Re: DSA5 Verkaufszahlen: Mutmaßungen & Co

Ist doch toll, dann kann Ulisses anfangen seine Zeichner, Autoren und Übersetzer ordentlich zu bezahlen. Win-Win :)

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