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von Andwari
21.05.2017 16:26
Forum: Hintergründe, Kontinente und Globulen
Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

@Hesindian, Anteil Landwirtschaft
Fürs MR sind dafür Zahlen publiziert: Siehe HdR S.23:
60% Leibeigene Bauern
13% freie Bauern
17% Stadtbewohner
1% Klerus
1% Adel
8% Gesetzlose, Fahrende, Flüchtlinge

Klar, das ist schwammig, berücksichtigt es doch nicht den Amtsschreiber des Barons, den Weber im Dorf (alles keine Städter und keine Bauern) und auch keine Ackerbürger in der Stadt.
=> Wollte man hier "Ernährer" vs. "Ernährte" trennen, kommt man eher auf ca. 70-80% die den Rest versorgen müssen, aber nicht 90% "Ernährer" vs. 10% "Ernährte". Das ist komplett was anderes als 90% Landbevölkerung vs. 10% Städter - besonders in Gegenden ohne nahe Städte, wo der Baron aber trotzdem gerne einen Burg/Dorfschmied hat, der zwar als Handwerker ernährt werden muss aber eben kein "Städter" ist.

Das ist mMn halbwegs konsistent mit dem Gefühl, in welchem irdischen Vergleichs-Zeitrahmen sich das MR denn bewegt - mMn in vielen Punkten übrigens eher frühneuzeitlich als spätmittelalterlich (und da haben wir irdisch noch einen Sondereffekt "Pest"). Deine höheren Prozente würden einfach eine andere Struktur verlangen, in der auch viel mehr "selbst gemacht" wird. Dann ist eben der Typ in seiner Kate auch sein eigener Müller und Bäcker, weil es nicht zum Brot sondern nur zum Brei aus plattgedrückten Körnern langt.
von Andwari
18.05.2017 21:13
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Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

Der von Darjin formulierte Anspruch an Stadtkarten wurde afaik nirgendwo wirklich gefordert, oder? ggf. befindet sich die Stadtwache halt nicht in Haus 327, sondern in einem Haus von Häusergruppe 327 und man findet es dort wirklich leicht, wenn man erst vor dieser Häusergruppe auf der Gasse steht

Interessanter:
Haben die Karten überhaupt einen erkennbaren Unterschied in der Stadtstruktur, oder sehen die immer irgendwie gleich aus? Ist die inzwischen in ihrem Mauergürtel viel zu eng bebaute Stadt anders dargestellt als die Neugründung mit Zuwachsmöglichkeit? Sind reiche Handelsstädte anders als ländliche Siedlungen, wo die 1000-Einwohner-Stadt vllt. 900 Bauern, 80 Handwerker und ein Minimum an Infrastruktur hat, weil sich nicht mal ein Gasthof rentiert? Ist der Marktplatz das dominierende Element, die Burg des Stadtherrn (ex-Dorfherr), vllt. die Kontore am Hafen?
von Andwari
07.02.2017 16:33
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Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

Meine Hintergrund-Vorstellung Tobriens ist eine auch für aventurische Verhältnisse eher dünn besiedelte, rauhe Gegend, die Bauernhöfe erinnern irgendwie an schottische/irische Vorbilder, ein wenig muss man im Vergleich mit Weiden noch ein paar Unterschiede herausarbeiten. Speziell wäre vllt. das Radom-Flusstal und das Gebiet an der Herzogenstraße, also zwischen Beilunk und Warunk - das wäre vllt. das dichtbesiedelte, reiche Stückchen des Landes?

Die Vorstellung muss man irgendwie damit abgleichen, dass selbst die Goldene Au eine im irdischen Vergleich menschenleere Gegend ist und halt nicht "Flandern, aventurisch". Wie soll eine "relativ naturbelassene" Gegend aussehen, wenn 500 Schritt hinter jedem aventurischen Kulturflecken die Säbelzahntigerschwangere Wildnis anfängt?

Wie soll sich in dem Gebiet jetzt eine Reihe von Katastrophen auswirken? Es geht los mit dem Ogersturm, Flüchtlingswellen die vor Borbarad her in Gareth ankommen, müssen ja irgendwo herkommen und eine jahrelange Besetzung durch Warlords und Nekromanten sollte nicht zu wirtschaftlicher Blüte führen.
=> Nur wie merkt man das in einem Land, das vorher schon karg war? Der einzelne tobrische Bauer kann eigentlich kaum fliehen, er würde eher versuchen müssen, sich zu arrangieren und vor allen Übeln die dünne Tür verschließen. Städte sind hier wieder separat zu sehen: Beilunk hat eine ewig lange Belagerung überstanden, Eslamsbrück wurde als Frontbestandteil eingebnet, Ysilia erst mal vernichtet, Shamhahan hat seine Handelspartner und damit Existenzgrundlage eingebüßt, Mendenas, Ilsurs oder Altzolls Händler fahren wohin?

Das von Trollzacken, Schwarzer Sichel, Drachensteinen und Perlenmeer umfasste Gebiet ist etwa doppelt so groß wie Weiden - und sollte mMn vor dem Krieg etwas dichter als dieses bevölkert sein. Die Tobrien-Karte hat bis heute rote Punkte, die nie als Orte benannt wurde, wo anderswo massenhaft Käffer mit <500 Einwohnern zusätzlich im Dere-Globus stehen.
von Andwari
12.01.2017 18:25
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Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

@Herr der Welt
Ja, Weiden wurde irgendwann besiedelt - aber das ist eben "lange" her: Als was soll man denn Trallop vor ca. 1300 Jahren gegründet haben, wenn nicht als die kleine aber wehrhafte Stadt und Herzogssitz, die es damals war und heute immer noch ist. Warum sollte man die "Wehren des Nordens" ins Nirgendwo bauen - Hohenstein, Weißenstein, Rothenstein ... bis Reichsend stehen heute da, wo sie damals hingestellt wurde.
Aventurien hat sehr viel "Leerlauf" in seiner Geschichte - aber man müsste sehr viel umstricken, wenn man diese Geschichte auf 300 Jahre komprimiert erzählen wollte. Ja, das würde vieles vereinfachen - tausendjährige Adelsgeschlechter sind echt schwierig, wo schon die Liste der lebenden Nachkommen einer Uroma meines Charis mal eben 30 Namen (also: nähere Verwandtschaft, nur eine von vier Linien) umfasst.

Den Leerlauf zu füllen ist mMn wenig ergiebig - ich akzeptiere halt, dass mein Chari eine Geschichte kennt, welche Recken unter dem heute von ihr geführten Wappen einst vor tausend Jahren fochten, obwohl die genauere Geschichte von vor 200 Jahren nicht gut dokumentiert ist. Aktiv benötigtes Wissen wird viel öfter "Zeitgeschichte" sein, d.h. das was Opa noch seinen jungen Enkeln erzählen konnte. Da gehören halt je nach bespielter Zeit die Taten Pervals gerade noch dazu oder auch schon nicht mehr. Die Kaiserlose Zeit ist ziemlich sicher jenseits dieser Grenze.

Wissen aus der Zeit davor soll mMn bruchstückhaft und widersprüchlich sein.
von Andwari
12.01.2017 16:02
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Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

Ein Problem dabei sehe ich darin, dass man von den vorhandenen Zahlen um 1000 BF nicht mehr wirklich was runternehmen kann, ohne zu wirklich "menschenleeres Gebiet" zu kommen. Wie viel mehr "leer" soll ich denn ein Weiden, Greifenfurt oder Tobrien noch machen um den ersten Orkensturm da durchlaufen zu lassen - wenn ich dort zur bespielten Zeit gerade mal auf 5 Einwohner je Quadratkilometer komme und ich davon die beschriebenen Städte samt ihrem direkten Umfeld eigentlich noch abziehen muss.

Da ist Deutschland halt schon zur Zeit der Ungarneinfälle deutlich dichter besiedelt - die Bevölkerungsvermehrung/Fläche vom Herrn der Welt bringt das etwa auf einen entsprechenden Stand (ohne dicht bevölkerte Ecken wie Flandern oder Südengland wirklich zu erreichen). Das für die zivilisierten Gegenden anzuwenden, bringt halt noch größere Unstimmigkeiten in der Erklärung, womit Novadis oder Orks sich eigentlich in solche Zahlen vermehren, da gefährlich werden zu können.
von Andwari
12.01.2017 13:20
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Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

Meine Helden sind jeweils in einer Situation, in der sie keine generationenlangen Entwicklungen wirklich überblicken können.

Mein Aventurien ist ziemlich statisch, d.h. es gibt regionale Fluktuationen und mal wird ein Landstrich etwas entvölkert oder ein paar Neusiedler rotten sich irgendwo zusammen ... aber auf längere Sicht hat sich seit Rauls Zeiten wenig getan.
<= Bei meiner nur durch die Verteilung in kultiviertem Land etwas erhöhten, aber immer noch niedrigen Bevölkerungsdichte, wäre es unmöglich, ein jährliches Bevölkerungswachstum von auch nur 0,2% auf die letzten 1000 Jahre zurückzurechen. Denn dann wäre damals die Bevölkerung Aventuriens statt meinen 20 Millionen nur bei *(0,998)^1000 = 2,7 Millionen gelegen - also mal eben um Faktor 8 niedriger.
Ein "friedliches" Bevölkerungswachstum von jährlich 0,5% würde in zweihundertfünfzig Jahren seit den Eslamiden mal eben einen Faktor 3½ bedeuten.

Kriegseinwirkungen sind eingepreist, drei Jahre schlechtes Wetter oder eine Grippewelle vmtl. einflussreicher auf die Bevölkerungsentwicklung. Die in einem Krieg getöteten kämpfenden Personen machen überhaupt nix aus (weil das vllt. 1% der Bevölkerung sind) - mögliche Flüchtlingswellen schon eher. Wenn die Überlebenden bemerken, dass sie jetzt ihre bearbeiteten Ackerflächen pro Person vergrößern können, weil der Nachbar tot ist, gibt es gleich wieder eine Kompensation.

Die ganzen Ruinen, verlassenen Magiertürme usw. sind mögliche Überbleibsel von über die Jahrhunderte gescheiterten Siedlungsversuchen - die nicht alle tragisch enden müssen. Irgendwas muss an Aventurien dran sein, dass man den Wald neben der Goldenen Au nicht direkt in Kulturland verwandelt und stattdessen Tobrien besiedelt.

Aventurien ist, wenn man die Karte anschaut extrem "zersiedelt", hat dabei eine bemerkenswert hohe Verstädterung bei insgesamt sehr niedriger Bevölkerungsdichte. Eigentlich wäre 1 Tagesreise von Ragath entfernt noch genug Raum zum Siedeln - etwas, das einem Bewohner der weidenschen Sichelbaronien oder einem Nordthorwaler eigentlich wie das Paradies vorkommen müsste.
von Andwari
31.12.2016 16:15
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Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

@Ardor
Ja, wird an entsprechende Entfernungen angepasst, was bei einfachen Abenteuern ja relativ problemlos geht.

Beim Khomkrieg ist mir angesichts der Original-Zeitlinie sowieso das kalte Grausen gekommen - da sind so viele Schwachsinnigkeiten, dass man den besser gleich neu ansetzt. Wenn man Informationslaufzeiten berücksichtigt, wird das z.T. recht komplex, entspannt sich aber wieder etwas, wenn das nicht nur Helden-zentriert ist.
Beispiel: Die Al'Anfaner springen nicht in Selem in Nullzeit vom Schiff und rennen samt Granden-Palastwagen bis Malkillabad - dafür muss der Kalif auch keine Truppenbewegungen befehlen, deren Grund er eigentlich nicht wissen kann (ohne göttliche Verständigung und ohne eigene Magierakademie, die erst sein Nachfolger gründet) und auch kein Novadiheer durch die Nacht originale 150 Meilen (Unau-Malkillabad) reiten um direkt am Morgen anzugreifen. Damit die Schlacht am Szinto termingemäß am 26. FIR laufen kann, muss Selem halt schon etwa am 1. FIR erobert werden - was kein Problem darstellt, die Al'Anfaner planen seit Jahren und das auslösende Ereignis ist am 8.RON (also 5 Monate vorher) die Entführung Paligans in Al'Anfa. Danach passt es zunächst = 17 TSA Unau, einen Monat später vollständig erobert, Monate bis Mherwed. Die Helden können währenddessen ihre Unternehmungen am Rande des Feldzugs machen.
=> Auch hier passen die vergrößerten Entfernungen z.T. besser zur Orignal-Story. Verbindungslinien stören, die nur 2 Tagesmärsche lang sind ist unsinnig - je länger, desto besser passt es.
von Andwari
30.12.2016 03:03
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Thema: Aventurien reskaliert?
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Re: Aventurien reskaliert?

Ohne es dann für jedes Kaff sklavisch zu befolgen:

- verdoppelte Distanzen = 4-fache Fläche
- Gesamtbevölkerung ca. 4-fach
- Städte nur etwa verdoppelt, Metropolen z.T. gar nicht mehr
- deutlichere Unterschiede zwischen besiedeltem "dörflich geprägte Kulturlandschaft" und menschenleerem Nirgendwo durch stärkere Konzentration entlang von Hauptrouten, Flüssen usw. = dazwischen gerne mal zwanzig Kilometer mit arg wenig Leuten.

Dafür im Spezialfall auch mal die Bevölkerungszahlen (z.B. der Wüstenstämme innerhalb der Khom) unterdurchschnittlich erhöht. Was das Kalifat in der Khom relativ weniger hat müssen halt die drei fruchtbaren Emirate rausreissen.

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