Zordan von Bethanstrand hat geschrieben: ↑06.12.2017 16:55Ich will ja nicht den totalen Marktliberalen spielen, aber wo ist eigentlich genau das Problem? A bietet eine Ware für x an und findet B, der sie kauft. Wenn A sieben Exemplare oder auch vierzig der Ware besitzt und genauso viele Käufer findet, die alle den Preis x bezahlen, ist das so. Verkauft er weniger, muss der Preis gesenkt werden. Ich glaube nicht, PH so bedeutsam sind, dass jemand extra für den hiesigen Handel eine limitierte Edition so oft bestellt, dass der Markt dadurch verknappt ist. Wer so viele Exemplare bestellt, handelt doch auch andernorts. Auf diese Personen dürfte der Eindruck durch das Schließen von PH deutlich kleiner sein als der Schaden bei denen, die hier ganz friedvoll ihre alten Sachen verkaufen wollen.
Als Betreiber einer solchen Verkaufsbörse muss ich mir die Frage stellen, was ich damit eigentlich erreichen will.
Will ich selbst Profit daran machen, dann ist ein möglichst ungehemmter Marktzugang natürlich optimal - da allerdings das DSA-Forum bisher noch keine Prozente bei den Verkäufen nimmt, scheint mir das eher nicht die Motivation zu sein.
Geht es mir hingegen darum, was gutes für das Fandom zu tun, dann sollte ich überlegen, ob das Verhalten von A positiv oder negativ für die Szene ist.
Positiv ist sicherlich erstmal, dass Bücher überhaupt gehandelt werden, statt dass sie nach dem Erstverkauf im schwarzen Loch verschwinden und niemand mehr drankommt, der sie nicht beim F-Shop bestellt hat.
Würde Ulisses sonst regelmäßig auf Büchern sitzenbleiben, wäre ein solcher Spekulationskauf ebenfalls positiv, weil er eher dafür sorgt, dass weitere Produkte entwickelt werden. Der Spekulant nimmt Ulisses einen Teil des Risikos ab. Anscheinend ist dem aber nicht so - es gibt ja regelmäßig mal ausverkaufte Bücher, gerade bei limitierten Editionen.
So sorgt die Spekulation hingegen dafür, dass eine künstliche Verknappung geschaffen wird, aus der dann Profit erzeugt werden soll. Die Typen, die dann A seine 7 bis 40 Exemplare abkaufen, tun das ja, weil Ulisses zufälligerweise gerade 7 bis 40 Exemplare weniger hat, die es nicht hätte, wenn es nicht A gäbe.
Also muss ich mir doch als Plattformbetreiber die Frage stellen: Möchte ich durch die Bereitstellung meiner Plattform dieses Geschäftsgebaren fördern? Wenn nein, kann ich da entsprechende Maßnahmen ergreifen (z. B. "bis X Jahre nach Erscheinen nur Buchhandelspreis"). Ziemlich sicher finden die Spekulanten dann eine neue Plattform, aber zumindest helfe ich ihnen nicht dabei, sichtbarer zu werden - zumal kommerzielle Plattformen ja zumeist auch einen entsprechenden Anteil einfordern, der bei Phexens Hallen entfällt, ich entziehe also zumindest einen Teil des Profits.